Journalistenpreise
dpa

NSU-Opfer-Gedenkpreis geht an Autoren der „Süddeutschen Zeitung“

Annette Ramelsberger, Rainer Stadler, Wiebke Ramm und Tanjev Schultz werden ausgezeichnet.

Kassel/München (dpa) − Die neue Auszeichnung „Kasseler Demokratie-Impuls“ zum Gedenken an die NSU-Opfer geht an ein Autoren-Team der „Süddeutschen Zeitung“. Das erklärte die Stadt Kassel am Donnerstag. Annette Ramelsberger, Rainer Stadler, Wiebke Ramm und Tanjev Schultz erhalten im November den Preis für die Artikelserie „Der Prozess“. Die Journalisten hatten den NSU-Prozess, bei dem es auch um die Ermordung des Kasseler Bürgers Halit Yozgat im Jahr 2006 ging, begleitet und dokumentiert.

 

Die Artikel machten eindrücklich das Leid der Opferfamilien deutlich, gäben Einblick in das Geschehen im „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) sowie in die Prozessdynamik, heißt es in der Begründung der Jury. Der „Kasseler Demokratie-Impuls“ ist mit 3000 Euro dotiert und wird erstmals vergeben. Er entstand aus den Gedenkveranstaltungen an das Kasseler NSU-Opfer Yozgat. In der Jury sitzen unter anderem Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opfer, und der frühere Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD).

 

Als NSU hatten sich die Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bezeichnet, die zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten. Die Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Die Mittäterin Beate Zschäpe wurde 2018 verurteilt.

 

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