Journalistenpreise
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Sechs Journalisten mit Theodor-Wolff-Preis geehrt

Einmal im Jahr küren die Zeitungsverleger brillante Arbeiten von Journalisten. Sechs Autoren erhalten den Theodor-Wolff-Preis. Auch das Thema „Heimat und Fremde“ spielt eine wichtige Rolle.

Berlin (dpa) − Sechs Journalisten sind mit dem begehrten Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) vergab die mit 6000 Euro dotierte Ehrung am Mittwochabend in den Kategorien „Lokales“, „Meinung“, „Reportage“, für ein „Lebenswerk“ und gleich doppelt für ein „Thema des Jahres“. 

 

Als dieses Thema hatte die Jury in diesem Jahr „Heimat und die Fremden“ festgelegt. Der Preis ging an zwei Autoren, die das Thema aus zwei verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Hannes Koch von der „taz“ beschrieb in dem Text „Karim, ich muss dich abschieben“ seine persönlichen Erfahrungen mit einem Flüchtling aus Syrien, den er bei sich aufgenommen hatte. In dem Artikel „Meine Schrottcontainerkindheit“ arbeitete Vanessa Vu von Zeit online ihre eigene Geschichte auf, berichtete von ihrer Kindheit in einem Asylbewerberheim und von der Angst, abgeschoben zu werden.

In der Kategorie „Lokales“ ging der Preis an Anne Lena Mösken von der „Berliner Zeitung“ für den Beitrag „Als wäre nichts gewesen“. Darin beschreibt sie das Leid einer Ersthelferin, die Opfer beim Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt versorgt hatte, danach aber beim Verarbeiten der traumatischen Erlebnisse alleine gelassen wurde.

In der Kategorie „Meinung“ wurde Malte Henk von „Die Zeit“ für den Text „Alles Zufall?“ geehrt. In dem Essay widmete er sich der Macht des Unberechenbaren, schrieb über Zufälle und deren Rolle in der Welt.

Lorenz Wagner vom „Süddeutsche Zeitung Magazin“ bekam die Auszeichnung in der Kategorie „Reportage“ für das Stück „Nach ihrer Pfeife“. Darin beleuchtete der Autor die Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus auf ihrem Weg in die von Männern dominierte Fußball-Bundesliga.

Ein Preisträger stand bereits vor der Vergabe fest: Der langjährige Parlamentskorrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Günter Bannas (66), wurde für sein Lebenswerk geehrt.

Mehr als 400 Journalisten hatten sich laut BDZV an der Ausschreibung beteiligt. Die Auszeichnung erinnert an den langjährigen Chefredakteur des „Berliner Tageblatts“, Theodor Wolff (1868-1943), der 1933 vor den Nazis ins französische Exil fliehen musste, dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert wurde. Er starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin. Seit 2016 werden die Sieger des nach ihm benannten Preises erst am Tag der Preisverleihung gewählt und bekanntgegeben.

 

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