Journalistenpreise
dpa

Wächterpreis für Recherche zu Gewaltvideos bei Facebook

Zwei Redakteure der „Süddeutschen Zeitung“, Hannes Grassegger und Till Krause, werden ausgezeichnet.

Bad Vilbel (dpa) − Zwei Redakteure der „Süddeutschen Zeitung“ erhalten den diesjährigen Wächterpreis der Tagespresse. Hannes Grassegger und Till Krause werden für ihre Recherche zum Umgang von Facebook mit gewalttätigen oder drastischen Videos und Bildern ausgezeichnet, wie die Stiftung Freiheit der Presse am Donnerstag in Bad Vilbel bei Frankfurt mitteilte. Die beiden Journalisten beschreiben unter anderem die psychischen Belastungen von Facebook-Kontrolleuren. Der erste Preis ist mit 10 000 Euro verbunden.

Auch der zweite Preis und 6000 Euro gehen nach Bayern: Die Lokalredakteurin Christiane Mühlbauer vom „Tölzer Kurier“ hat die Hintergründe der Kostenexplosion bei einer kommunalen Kläranlage recherchiert und schlampige Arbeit sowie mangelnde Kontrolle der Verwaltung offengelegt. „Zu den Folgen der Veröffentlichung gehörte die Revision dieser Praxis und die Senkung beziehungsweise die Rückführung von Abwassergebühren“, heißt es zur Begründung.

Mit dem dritten Preis und 4000 Euro wird Frank Lahme vom „Westfälischen Anzeiger“ geehrt. Der Redakteur hat über Polizisten in Nordrhein-Westfalen geschrieben, die im Dienst verletzt wurden, aber leer ausgingen, wenn die Täter schuldunfähig oder mittellos waren. Die Serie von Lahme habe zu einer Gesetzesänderung geführt, berichtete die Stiftung Freiheit der Presse. Die Preise werden am 4. Juni im Frankfurter Rathaus Römer überreicht.

 

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