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Kurt Kisters Comeback bei der Süddeutschen Zeitung

Kurt Kisters Comeback bei der Süddeutschen Zeitung Kurt Kister

Im Sommer hatte Kurt Kister seinen Chefredakteurs-Posten bei der „Süddeutschen Zeitung“ „auf eigenen Wunsch“ abgegeben – und wollte der Redaktion weiter als einfacher Autor angehören. Jetzt bekommt der 63-Jährige wieder eine Führungsfunktion in München.

München – Seit dem 1. Dezember gehört Kurt Kister als „Leitender Redakteur“ nun auch dem Impressionistengremium der „SZ“, also der Runde der Leitenden Redakteurinnen und Redakteure, wieder an. Der Vorschlag hierzu kam aus der jetzigen Chefredaktion um Judith Wittwer und Wolfgang Krach. 

 

Mitte März, als der Chefredakteurswechsel bei der „SZ“ bekannt wurde, sagte der Vorsitzende des Herausgeberrates der „Süddeutschen“, Johannes Friedmann: Kurt Kister habe sich herausragende Verdienste um die „Süddeutsche Zeitung“ erworben. „Kurt Kister ist ein Journalist, wie es ihn heute kaum noch gibt: ein exzellenter Schreiber, der vom Streiflicht über die Seite-Drei-Reportage und den Leitartikel jede journalistische Form beherrscht, gleichzeitig ein hervorragender Blattmacher und ein strikter Verfechter der Interessen seiner Redaktion.“ Die Herausgeber, so Friedmann weiter, seien sehr froh, dass Kister der „SZ“ als Autor erhalten bleibe.

 

Nun bekommt Kurt Kister in München schnell wieder Verantwortung und Wertschätzung. Er wirkte 15 Jahre in der Chefredaktion der „SZ“, davon fast zehn als Chefredakteur. Seit 2015 hatte er die Redaktion gemeinsam mit Wolfgang Krach geführt.

 

Hintergrund: Ende Oktober 2019 hatte Julia Bönisch die „Süddeutsche Zeitung“ verlassen. Vorausgegangen war ein tiefes Zerwürfnis zwischen der Digitalchefin und den Print-Chefredakteuren Kister und Krach. Bönisch ist mittlerweile Teil der Geschäftsleitung der Stiftung Warentest.

Seit Sommer 2020 wird die „SZ“ jetzt von einer neuen Doppelspitze Judith Wittwer und Wolfgang Krach geführt. Wittwer wechselte vom Schweizer Tagesanzeiger, wo sie Chefredakteurin war, nach München. 

 

Zur Person: 1983 schrieb Kurt Kister bereits als Reporter für die Innenpolitik-Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“. 1989 wechselte er zur Seite Drei, zunächst als stellvertretender Ressortleiter, später als Ressortleiter. Von Sommer 1991 bis 1996 berichtete Kister als Amerika-Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ aus Washington. Dann kehrte er nach München zurück und wurde Ressortleiter der Redaktion Außenpolitik. 1998 wechselte er zurück in die Innenpolitik und leitete die Hauptstadtredaktion in Bonn, später in Berlin. Am 1. Januar 2005 wurde Kister neben Ernst Fischer stellvertretender Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“. Am 1. Januar 2011 wurde Kister als Nachfolger von Hans Werner Kilz Chefredakteur der Zeitung.