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„SZ“-Gesellschafterin Anneliese Friedmann gestorben

„SZ“-Gesellschafterin Anneliese Friedmann gestorben Anneliese Friedmann

Friedmann machte nicht nur eine Karriere als Verlegerin und Herausgeberin, sondern auch als Journalistin.

München (dpa) − Die Gesellschafterin des Süddeutschen Verlags („Süddeutsche Zeitung“) und frühere Herausgeberin der Münchner „Abendzeitung“, Anneliese Friedmann, ist tot. Sie starb am Samstag im Alter von 93 Jahren in München, wie die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der der Süddeutsche Verlag überwiegend gehört, am Montag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) online berichtet.

 

Friedmann machte nicht nur eine Karriere als Verlegerin und Herausgeberin, sondern auch als Journalistin. Schon früh in ihrem Berufsleben arbeitete sie bei der „Süddeutschen Zeitung“. Einem breiten Publikum wurde sie später mit ihrer Kolumne im Magazin „Stern“ bekannt, die unter dem Pseudonym „Sibylle“ erschien. Die Texte befassten sich mit Politik, Gesellschaft, Mode und Stil.

 

Die Publizistin war mit Werner Friedmann verheiratet. Er war zeitweise Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ gewesen. Zudem war er Gesellschafter des Süddeutschen Verlags und Herausgeber des Münchner Boulevardblatts „Abendzeitung“. Nach seinem Tod 1969 übernahm Anneliese Friedmann für viele Jahre als Herausgeberin die Leitung der „Abendzeitung“.

 

Zudem trat sie nach seinem Tod in den Kreis der Gesellschafter des Süddeutschen Verlags ein − und war bis zu ihrem Tod nach SWMH-Angaben dort Gesellschafterin. Ein Anteil des Verlags gehört bis heute der Gesellschafterfamilie Friedmann.

 

Anneliese Friedmann wurde in den vergangenen Jahren in Medienberichten immer wieder zugeschrieben, sie habe als Vorbild für die Kult-Fernsehserie „Kir Royal“ von Helmut Dietl aus den 1980er Jahren über das Leben eines Klatschreporters und der Verlegerin eines Boulevardblatts in München gedient.

 

Im Jahr 2013 erhielt Anneliese Friedmann eine der wichtigsten Journalismus-Auszeichnungen in Deutschland: den Henri Nannen Preis für ihr publizistisches Lebenswerk.

 

Vom Medienkonzern SWMH hieß es am Montag: „Wir sind Anneliese Friedmann sehr dankbar für ihren Einsatz für die „Süddeutsche Zeitung“. Wir wünschen ihrer Familie Kraft und Trost in dieser schwierigen Zeit.“