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Spiegel-Gruppe sieht Wachstum im Vertrieb − Unsicherheit Papierpreise

Die Leute blättern in Magazinen und schließen Digital-Abos ab − die Nachfrage nach Nachrichten ist in Krisenzeiten bei Deutschlands Medien groß. Die Spiegel-Gruppe profitiert davon. Es gibt in diesem Jahr zugleich einige Unsicherheiten.

Hamburg (dpa) − Die Spiegel-Gruppe sieht nach einem guten Geschäftsjahr 2021 erneut eine positive Entwicklung beim Vertrieb der journalistischen Produkte − unklar ist die Lage bei Werbung und Papierpreisen. „Der gesamte Vertriebsbereich entwickelt sich weiter positiv“, teilte die Spiegel-Gruppe am Mittwoch in Hamburg als Ausblick für dieses Jahr mit. Gegenläufig zeige sich derzeit eine unklare Situation bei Werbung. „Viele Werbetreibende sind zurückhaltend bei der Buchung im Werbeumfeld „News“.“

 

Zudem klagen schon länger deutsche Medienhäuser über Papierknappheit oder stark gestiegene Preise. Die Spiegel-Gruppe, zu der unter anderem das Flaggschiff „Der Spiegel“, das „Manager Magazin“ und Spiegel TV gehören, geht derzeit von Preisrisiken von etwa drei Millionen Euro oberhalb der Planungen für 2022 aus.

 

Das vergangene Jahr lief für die Spiegel-Gruppe besser als geplant − der Verlag sprach von einem Ergebnis auf Rekordniveau. Der Jahresüberschuss lag den Angaben zufolge bei rund 50 Millionen Euro und war damit fast doppelt so hoch wie 2020. Der Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe lag bei rund 275 Millionen Euro und damit über dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019 mit rund 267 Millionen Euro. 2020 hatte die Gruppe einen Umsatz von 256 Millionen Euro erzielt.

 

Bei den Zahlen für 2021 spielt unter anderem der Sondereffekt des Verkaufs der Beteiligung an dem Fachverlag Harenberg KG («Buchreport») eine Rolle. Als wesentliche Gründe für die gute Entwicklung nannte das Hamburger Medienhaus stark angestiegene Erlöse vor allem bei digitalen Bezahlangeboten und ein Plus bei der Werbung. Der Vertrieb ist der größte Umsatzträger der Gruppe mit 52 Prozent. Coronabedingt hatte die Mediengruppe auch niedrigere Bürokosten. Bei Spiegel TV gab es ebenso ein Wachstum des Kernbereichs von Ko- und Auftragsproduktionen.

 

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Spiegel-Gruppe, Thomas Hass, sagte: „Grundlage unseres Erfolgs bleiben die stabilen Print-Umsätze, der Wachstumsmotor ist und wird weiter das digitale Abo-Geschäft sein − die Erlöse wachsen deutlich.“ Geschäftsführer Stefan Ottlitz sagte: „Wir werden weiter gezielt Ausbauten angehen und damit unser Wachstum forcieren.»