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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

„Stern“ verleiht Nannen-Preise in Hamburg

Der Nannen-Preis für herausragende Beiträge im deutschen Journalismus will in diesem Jahr ein Zeichen setzen für Journalisten in der Türkei. Stellvertretend für sie erhält eine türkische Moderatorin den Sonderpreis der „Stern“-Chefredaktion.

Hamburg (dpa) − Das Magazin „Stern“ verleiht am heutigen Donnerstag den Nannen-Preis für die besten Beiträge aus Print- und Internetjournalismus sowie der Fotografie. Die undotierten Auszeichnungen erinnern an den „Stern“-Gründer Henri Nannen (1913-1996). Einen Sonderpreis erhält die türkische Fernsehmoderatorin Banu Güven, die für den kurdischen TV-Sender IMC arbeitete. Im September 2016 wurde der Sender nach Angaben des „Stern“ von der Polizei wegen angeblicher Nähe zu Terrororganisationen geschlossen. Güven und rund 130 Mitarbeiter des Senders verloren ihre Arbeit. Die Journalistin arbeitet über soziale Medien weiter, unter anderem mit einem Podcast auf Facebook.


„Wir wollen hiermit ein Zeichen setzen, dass wir stellvertretend durch Frau Güven die Journalisten in der Türkei nicht vergessen haben, die unter den abenteuerlichsten Bedingungen und unter großer staatlicher Repression arbeiten müssen“, sagte „Stern“-Chefredateur Christian Krug der Deutschen Presse-Agentur.

 

Die Nannen-Preisverleihung war im vergangenen Jahr − nach einjähriger Pause − erstmals in einem intimeren Rahmen als von 2005 bis 2014 üblich über die Bühne gegangen. Mit rund 500 Gästen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur verfolgten nur halb so viele das Programm wie davor. Mehr werden es auch in diesem Jahr nicht.

 

„Wir wollen den Journalismus so gut es geht strahlen lassen − und nach der Veranstaltung soll über die Beiträge und die Qualität des Journalismus in Deutschland gesprochen werden. Deshalb sollte nicht das Rahmenprogramm beherrschend sein“, sagte der „Stern“-Chefredakteur zu den Veränderungen. Durch die Veranstaltung führt „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga.

 

Für die Preis-Kategorien Reportage, Investigative Leistung, Dokumentation, Web-Projekt, Reportage-Fotografie und Inszenierte Fotografie waren knapp 1000 Arbeiten aus deutschsprachigen Print- und Online-Medien eingereicht worden. 17 Beiträge schafften es in die Endauswahl der Hauptjury.