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Walter Kohl lässt rechtliche Schritte gegen Diekmann-Buch prüfen

Der Sohn teilte mit: „Viele Darstellungen Kai Diekmanns sind falsch. Von diesen Vorwürfen habe ich erst gestern Nachmittag erfahren, jetzt werde ich rechtliche Schritte prüfen lassen.“

Berlin (dpa) − Walter Kohl, Sohn von Altkanzler Helmut Kohl, lässt rechtliche Schritte gegen das neue Buch von Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann prüfen. Kohl teilte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit: „Viele Darstellungen Kai Diekmanns sind falsch. Von diesen Vorwürfen habe ich erst gestern Nachmittag erfahren, jetzt werde ich rechtliche Schritte prüfen lassen.“

 

In seinem neuen Sachbuch „Ich war Bild“ schreibt Diekmann im vierten Kapitel über sein Verhältnis zu und seine Erlebnisse mit Helmut Kohl (1930-2017), den er als „väterlichen Freund“ bezeichnet. Dabei geht der 58-Jährige auch auf die Beziehung zwischen Kohl, seinen beiden Söhnen und seiner zweiten Ehefrau Maike Kohl-Richter ein. Diekmann listet angebliche Details zu Streitigkeiten um das Erbe auf und beschreibt eine Kluft zwischen Söhnen und Vater, die in den Jahren vor dessen Tod immer tiefer geworden sei. Er schreibt auch, dass die Söhne sich „rücksichtslos“ verhalten hätten.

 

Das Magazin „Stern“ hatte zuerst über einzelne Textpassagen berichtet und Walter Kohl mit den Worten zitiert, dass der Text an verschiedenen Stellen falsche Tatsachenbehauptungen beinhalte und insgesamt als ehrabschneidend betrachtet werden müsse.

 

Kohl sagte der dpa weiter: „Es ist ein durchschaubarer Versuch von Herrn Diekmann, mit unseriösen und reißerischen Äußerungen Buchverkäufe auf dem Rücken unserer Familie abzusetzen. Nicht zum ersten Mal ist im Umgang mit unserer Familie Herrn Diekmanns Vermarktungsbedürfnis größer als sein Sinn für Anstand.“

 

Kohls Anwalt Gernot Lehr teilte ergänzend mit, dass die Veröffentlichung zahlreiche unzutreffende oder verzerrende Aussagen über seinen Mandanten enthalte. „Äußerungsrechtliche Schritte werden geprüft und gegebenenfalls kurzfristig eingeleitet. So sind beispielsweise die Einordnungen der erfolgten Schenkungen unzutreffend.“

 

Diekmanns Sachbuch erscheint offiziell erst am Donnerstag. Es lag allerdings seit dem Wochenende bereits im Buchhandel aus.