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dpa

Weniger Fälle zu geschlechterdiskriminierender Werbung

Der Deutsche Werberat hat im ersten Halbjahr vier Rügen an Unternehmen ausgesprochen

Berlin (dpa) − Der Deutsche Werberat hat im ersten Halbjahr vier Rügen an Unternehmen ausgesprochen − allesamt wegen sexistischer Werbung. Geschlechterdiskriminierende Anzeigen und Werbespots, zu denen auch sexistische zählen, sind seit Jahrzehnten der Hauptgrund für Kritik, die das Gremium registriert. An den Werberat kann man sich wenden, wenn man Werbung für unangemessen hält.

 

Der Rat teilte am Donnerstag zugleich mit, dass er in den ersten sechs Monaten mit insgesamt 219 Fällen mehr als 20 Prozent weniger Werbemaßnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (275) entschieden habe. Als Ursache führte er auch einen deutlichen Rückgang bei den Vorwürfen zu geschlechterdiskriminierenden Werbung an. 2021 hatte der Rat 14 öffentliche Rügen gegen Firmen wegen sexistischer Werbung verhängt.

 

Der Werberatsvorsitzende Thomas Hinderer sagte: „Wir stellen sehr erfreut fest, dass offenbar auch die kleineren, oftmals werblich weniger professionell betreuten Betriebe die Zeichen der Zeit erkannt haben, sensibler agieren und damit sexistische Fehltritte zunehmend vermeiden.“ Aufmerksamkeit um jeden Preis und damit meist auf Kosten der Würde der Frau sei out und werblich kontraproduktiv.