Pressefreiheit
dpa

Reporter ohne Grenzen zu Gipfel: Medien in Russland unter Druck

Zu dem Treffen Putin/Biden seien Journalisten des kremlkritischen Internetsenders Doschd nicht zugelassen worden, teilte Reporter ohne Grenzen mit.

Berlin/Genf (dpa) − Zum Gipfel des russischen Staatschefs Wladimir Putin und des amerikanischen Präsidenten Joe Biden hat die Organisation Reporter ohne Grenzen Einschränkungen der Medienfreiheit in Russland beklagt. Zu dem Treffen an diesem Mittwoch in Genf seien erstmals Journalisten des kremlkritischen Internetsenders Doschd nicht zugelassen worden, teilte Reporter ohne Grenzen mit. Sie seien zuvor aus dem „Kreml-Pool“, dem Kreis von Journalisten mit Zugang zu den höchsten Politikern in Russland, ausgeschlossen worden.

 

Der Kreml hatte die Entscheidung Agentur-Berichten zufolge mit einer angeblichen Unterstützung nicht genehmigter Proteste durch den unabhängigen Kanal begründet. Der Sender wies das zurück: „Während seiner gesamten Existenz hat Doschd nie zu illegalen Aktionen aufgerufen und ist nie als Organisator aufgetreten.»

 

„Gegen einzelne Medienschaffende, Bloggerinnen und Blogger geht der Kreml ebenso vor wie gegen internationale Plattformen“, teilte Reporter ohne Grenzen weiter mit. Mehrere Nachrichtenportale hätten wegen staatlichen Drucks in den vergangenen Wochen ihre Arbeit eingestellt. Das kremlkritische Portal Meduza kämpft zudem seit Wochen ums finanzielle Überleben.