Pressefreiheit
DJV

Syphilis- und HIV-Test: Schikanen gegen deutsche Journalisten in Russland nehmen zu

Zuletzt wurde bekannt, dass sich auch deutsche Korrespondenten in Russland regelmäßig auf Tuberkulose, Drogenkonsum, Syphilis und HIV testen lassen müssen.

Berlin – Der Deutsche Journalisten-Verband erwartet von Außenministerin Annalena Baerbock, dass sie den russischen Botschafter in Berlin einbestellt, um deutlich klarzustellen, dass Drohungen gegen deutsche Journalistinnen und Journalisten, die in Russland arbeiten, nicht akzeptiert werden.

 

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sprach der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, mit Blick auf die Einschränkungen für den russischen Staatssender RT in Deutschland davon, dass von einer Reaktion Russlands deutsche Journalisten in dem Land betroffen sein könnten.

 

„Eine solche unverhohlene Drohung darf nicht unbeantwortet bleiben. Die Außenministerin muss endlich ein deutliches Zeichen in Richtung Russland senden“, fordert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Die Schikanen gegen die dort tätigen Kolleginnen und Kollegen nehmen immer mehr zu.“ Zuletzt hatte Russland ein neues Gesetz verabschiedet, das medizinische Zwangsuntersuchungen auch von Auslandskorrespondenten vorschreibt.

 

„Die neue Bundesregierung hat sich die Pressefreiheit auf die Fahnen geschrieben. Jetzt ist die Zeit, entsprechend zu handeln und sich für die Medienschaffenden einzusetzen“, so Überall. Die Einbestellung des russischen Botschafters sei nach dessen Aussagen in dem Interview dringend geboten, so der DJV-Vorsitzende. „Die Botschaft an Russland muss unmissverständlich sein: Hände weg von deutschen Journalistinnen und Journalisten!“

 

Zuletzt wurde bekannt, dass sich auch deutsche Korrespondenten in Russland regelmäßig auf Tuberkulose, Drogenkonsum, Syphilis und HIV testen lassen müssen.