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dpa

Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ geht in Kurzarbeit

Maximal soll die Kürzung 15 Prozent der Arbeitszeit betragen. Die Arbeit wird nun so umverteilt, dass sie in gleicher Wochenarbeitszeit unabhängig vom Ressort für alle Mitarbeiter möglich ist.

München/Stuttgart (dpa) − Die Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ wird wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit geschickt. Diese werde bei allen Redakteuren gleichermaßen angewendet, um den Umfang an Kurzarbeit für einzelne zu reduzieren. Maximal soll die Kürzung 15 Prozent der Arbeitszeit betragen. Das teilte die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) gehört, am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

 

Geschäftsführung und Betriebsräte der SZ-Redaktionen einigten sich demnach am Donnerstag über die Einführung von Kurzarbeit. Die Arbeit in den Redaktionen werde nun so umverteilt, dass sie in gleicher Wochenarbeitszeit unabhängig vom Ressort für alle Mitarbeiter möglich ist.

 

Der SWMH-Konzern betonte, dass es derzeit wegen der Corona-Krise weniger Ereignisse gibt, über die die Ressorts Sport, Kultur und Regionales berichten können. Der Seitenumfang der überregionalen Tageszeitung mit Hauptsitz in München sei um bis zu 23 Prozent reduziert.

 

Für die Redaktionen in Stuttgart («Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten») sei man noch in Gesprächen über eine Vereinbarung zur Kurzarbeit, hieß es.

 

Medienhäuser in Deutschland haben derzeit zum Teil starke Rückgänge im Anzeigengeschäft, die Werbeerlöse gehen zurück. Auch Einnahmen aus Events und Veranstaltungen bleiben wegen der Kontaktbeschränkungen in der Coronavirus-Krise aus. Ein positiver Effekt der Krise: Die Nachfrage nach Nachrichten ist hierzulande stark gestiegen und es werden verstärkt Online-Abos abgeschlossen.

 

Bei der „Süddeutschen Zeitung“ etwa stieg die Nutzerzahl von digitalen Inhalten von Februar auf März um fast 80 Prozent, wie es von dem Konzern weiter hieß. Bei den Stuttgarter Blättern um fast 50 Prozent.

 

Die „Süddeutsche Zeitung» habe bereits mehr als 150 000 Abos für das Digitalangebot „SZ Plus“ abgeschlossen − diese Zielmarke wollte man eigentlich bis Jahresende erreicht haben.