Recht
dpa

„Spiegel“ erzwingt Änderungen in Middelhoff-Buch

Der LangenMüller-Verlag bestätigte, die Auslieferung des beanstandeten Titels sei gestoppt worden. Eine überarbeitete Auflage sei bereits lieferbar.

Stuttgart (dpa) - Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat erfolgreich gegen mehrere Passagen in dem kürzlich veröffentlichten Buch des früheren Top-Managers Thomas Middelhoff geklagt. Ein Sprecher des Landgerichts Stuttgart berichtete am Donnerstag, das Gericht habe bereits am 20. Oktober eine Reihe von Äußerungen, die in dem Buch „A 115 − der Sturz“ über den „Spiegel“ und dessen Redakteure gemacht worden seien, verboten. Der „Spiegel“ hatte am Donnerstag in einer Mitteilung darauf hingewiesen.

Auf Anfrage teilte er zur Erklärung mit: „Wir haben eine Abschlusserklärung der Gegenseite bekommen, mit der die Verfügung als endgültige Regelung anerkannt wird.“ Damit sei das Verfahren rechtskräftig beendet. Der LangenMüller-Verlag bestätigte, die Auslieferung des beanstandeten Titels sei gestoppt worden. Eine überarbeitete Auflage sei bereits lieferbar. Middelhoff hatte im Buch scharfe Kritik an dem Nachrichtenmagazin geübt. Von Middelhoffs Anwälten war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Middelhoff war im November 2014 vom Landgericht Essen wegen Untreue zulasten des ehemaligen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Erst vor wenigen Tagen war er aus der Haft entlassen worden. In seinem Buch über die Hafterfahrung übte der Manager auch deutliche Kritik am Strafvollzug.