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Bei Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten könnte jeder fünfte Redaktionsjob gestrichen werden

Bei Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten könnte jeder fünfte Redaktionsjob gestrichen werden Regionalchef Herbert Dachs: Altgediente Leute mit fehlenden Qualifikationen fürs Digitale.

Die SWMH plant bei ihren Regionalmedien (u.a. Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten) einen deutlichen Stellenabbau. Über die Einzelheiten berichtet kress pro in seiner aktuellen Ausgabe.

Stuttgart - Die SWMH, der unter anderem die Süddeutsche Zeitung gehört, plant bei ihren Regionalmedien einen massiven Stellenabbau in der Redaktion. Das berichtet kress pro, das Magazin für Führungskräfte bei Medien, in seiner aktuellen Ausgabe. Dazu ein Auszug aus der aktuellen kress pro-Kolumne "Aus unseren Kreisen":

 

Droht bei der SWMH ein Stellenabbau?

Ja. Und zwar bei der Medienholding Süd, die u. a. die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" herausgibt, hat "kress" erfahren. Mitte Dezember trat die Gesellschafterversammlung zusammen und hat empfindliche Einschnitte beschlossen. Schon seit Monaten laufen die Diskussionen über die Höhe der Einsparungen bei den Regionalmedien der  Südwestdeutschen Medienholding (SWMH). 

 

Die Belegschaften sind alarmiert. Bis zu 20 Prozent der Stellen in den Redaktionen könnten wegfallen, wird befürchtet, was wohl rund 60 Stellen entsprechen würde. Vermutlich wird es nicht ganz so dicke kommen, heißt es aus gut informierten Kreisen. Zudem strebt das Management um Herbert Dachs offenbar an, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. 

 

Die SWMH steht mit ihrem Regionalgeschäft vor den gleichen Herausforderungen wie viele andere Häuser. Noch ist die Digitalquote der Erlöse im Keller und das soll sich künftig endlich ändern. Deshalb arbeitet man parallel zur Sparrunde an einer Neuorganisation. So soll in den Digitalbereich investiert werden, inklusive neuer Stellen. Das Dilemma: Dort sind oftmals andere Qualitäten gefragt, als von altgedienten Mitarbeitern erbracht werden können. 

 

Die SWMH mochte auf Anfrage von "kress" zu den Sparplänen keine Stellung nehmen. Der Bereich "Nationale Medien", in dem die Aktivitäten der "Süddeutschen Zeitung" gebündelt sind, ist von der Sparrunde nicht betroffen, heißt es aus gut informierten Kreisen. 

 

In der "kress pro"-Liste der 25 größten Medienunternehmen in Deutschland (Ausgabe 5/2021) belegte die SWMH Rang 16. Neben dem Bereichen Regionalmedien (u. a. die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten) und Nationale Medien ("Süddeutsche Zeitung") ist die Gruppe im Fachmediengeschäft aktiv. In den vergangenen Jahren liefen die Geschäfte nur mäßig. Im Jahr 2019 erwirtschaftete die SMWH einen Umsatz von 922,7 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) halbierte sich bereits im Jahr vor Corona auf 48,7 Mio. Euro und lag damit deutlich unter den Erwartungen.  

 

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