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dpa

19 Morde an Journalisten 2020 in Mexiko − höchste Zahl seit Jahrzehnt

Seit 2018 sind 38 Morde an Journalisten gezählt worden − nur in fünf Prozent der Fälle sind bisher Täter verurteilt worden.

Mexiko-Stadt (dpa) − In Mexiko sind im laufenden Jahr 19 Journalisten ermordet worden. Das ist die höchste Zahl seit zehn Jahren in dem Land, das ohnehin als besonders gefährlich für Medienschaffende gilt, wie Mexikos Vizeminister für Menschenrechte, Alejandro Encinas, am Mittwoch mitteilte. In den vergangenen drei Jahren habe es eine deutliche Zunahme gegeben, seit 2010 liege die Zahl bei 138, sagt er in der täglichen Pressekonferenz des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Seit dem Amtsantritt des Linkspopulisten im Dezember 2018 seien 38 Morde an Journalisten gezählt worden − nur in fünf Prozent der Fälle seien bisher Täter verurteilt worden.

 

Mexiko, wo insgesamt im Schnitt fast 100 Morde am Tag begangen werden, gilt als eines der gefährlichsten Länder der Welt für Journalisten außerhalb von Kriegsgebieten. Bei den Opfern handelt es sich häufig um Reporter, die über die organisierte Kriminalität berichten, hinter einigen Morden werden auch Sicherheitskräfte vermutet.