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dpa

Journalistenverband kritisiert Umgang mit Reporterin in Südkorea

Hintergrund ist ein Artikel der Journalistin, in dem sie Präsident Moon Jae In mit einem „de-facto-Sprecher“ des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un gleichgesetzt hatte.

Seoul (dpa) − Verbalattacken der Regierungspartei in Südkorea gegen eine Journalistin der Agentur Bloomberg haben bei Journalistenverbänden für einen Aufschrei gesorgt. Er schließe sich der Besorgnis seiner Mitglieder in Asien und andernorts wegen der Behandlung einer südkoreanischen Journalistin an, „deren Sicherheit bedroht worden ist, nur weil sie ihre Arbeit gemacht hat“, erklärte am Dienstag der asiatisch-amerikanische Journalistenverband (AAJA). „Die Bedrohung und Einschüchterung von Journalisten ist inakzeptabel.» Solches Verhalten untergrabe die Pressefreiheit aller Journalisten in Südkorea.

Hintergrund ist ein Artikel der Journalistin vom September, in dem sie Präsident Moon Jae In mit einem „de-facto-Sprecher“ des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un gleichgesetzt hatte. Der Vergleich wurde kürzlich von der Fraktionsführerin der oppositionellen Freiheitlichen Korea-Partei in Südkorea aufgenommen.

Daraufhin kritiserte ein Sprecher der regierenden Demokratischen Partei den Artikel als „grenzwertigen verräterrischen Akt“. Auch nannte er den Namen der Reporterin. Die Asien-Abteilung von AAJA monierte bereits am Montag, der Sprecher habe unter anderem „ihre koreanische Herkunft» dazu benutzt, ihre Berichterstattung anzuzweifeln. Auch der Club der Auslandskorrespondenten in Seoul hatte die Stellungnahme des Sprechers scharf kritisiert.

Nachdem das Büro Moons zunächst zur Kritik der Verbände geschwiegen hatte, betonte es am Dienstag, die Regierung garantiere die Pressefreiheit. Die Bedrohung der persönlichen Sicherheit von Journalisten könne nicht hingenommen werden. Moons Partei beschloss, Namen und andere persönliche Informationen der Bloomberg-Journalistin sowie bestimmte Ausdrücke in der Partei-Erklärung zu streichen.