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BDZV-Präsident Döpfner fordert Investitionen in kritische Reporter

Die Zeiten für unabhängigen Journalismus seien wegen der vielen Falschmeldungen im Internet so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr, sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.

Stuttgart (dpa) − Zeitungsverleger-Präsident Mathias Döpfner hat die Verlage trotz aller Sparzwänge aufgefordert, weiter in kritische Reporter zu investieren. Die Zeiten für unabhängigen Journalismus seien wegen der vielen Falschmeldungen im Internet so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr, sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Montag in Stuttgart. „Die Flut von Fake News hat im öffentlichen Bewusstsein eine Renaissance der Nachricht eingeleitet“, sagte der Chef des Axel-Springer-Verlags. Verlässliche Fakten und exklusive News seien ein „begehrtes Gut“.

Verlage müssten daher in digitale Vertriebsformen, in neue Technologien und in die Modernisierung von Arbeitsabläufen investieren. Gespart werden dürfe aber nicht bei investigativen Recherchen und nötigen Reisen, mahnte Döpfner. „Nur wenn wir angriffslustig und selbstbewusst sind, können wir gewinnen“, sagte der 54-Jährige in seinem Appell an die Verlage. „Wir lassen zu viele Leserinnen und Leser mit ihren wahren Problemen alleine, weil wir uns auf den Lebensstil urbaner Eliten konzentrieren.“

Zugleich forderte der BDZV-Präsident von der Politik faire Wettbewerbsbedingungen für das Geschäftsmodell Zeitungsjournalismus mit einer Vielfalt an Themen und Meinungen. Als „Werkzeug der Freiheit“ und „Rohstoff der Demokratie“ könne Journalismus in einer vielfach von Autokraten und Diktatoren beherrschten Welt mündige Bürger hervorbringen, mahnte Döpfner.