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dpa

IS bekennt sich zu Angriff auf afghanische TV-Mitarbeiterinnen

Der UN-Mission Unama zufolge wurden vergangenes Jahr mindestens in Afghanistan neun Medienschaffende ermordet.

Kabul (dpa) − Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Tötung von drei TV-Mitarbeiterinnen in Afghanistan für sich reklamiert. IS-Kämpfer hätten drei Journalistinnen mit Pistolen angegriffen, heißt es in einer Erklärung, die der IS am Dienstagabend über seine üblichen Kanäle in den sozialen Medien verbreitete. Die drei Mitarbeiterinnen des privaten TV-Senders Enikass waren am Dienstag auf einem Markt der ostafghanischen Provinzhauptstadt Dschalalabad erschossen worden.

 

Die Europäische Union und die USA verurteilten die Tat. Derartige Angriffe könnten nicht toleriert werden, hieß es von der US-Botschaft in Kabul. Eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell teilte am Mittwochabend mit, die EU erwarte eine transparente und gründliche Untersuchung aller Angriffe und Ermordungen der vergangenen Monate. Aus Brüsseler Sicht seien nach wie vor die Taliban für die Mehrzahl der zivilen Opfer und gezielten Ermordungen verantwortlich, entweder direkt oder indem sie einen Waffenstillstand verhinderten.

 

Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen zwischen den Taliban und Regierungsvertretern im September 2020 wird das Land von einer Welle der Gewalt erschüttert. Immer wieder geraten Menschenrechtler, Journalisten und Religionsgelehrte ins Fadenkreuz von Extremisten. Der UN-Mission Unama zufolge wurden vergangenes Jahr mindestens neun Medienschaffende ermordet. Die Täter bleiben oft im Verborgenen.