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dpa

Journalistenverbände begrüßen „deutliche Worte“ des Außenministers

Es müsse jetzt alles getan werden, dass das Thema Pressefreiheit in der Türkei wieder den angemessenen Raum bekomme.

Berlin (dpa) − Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Deutsche Journalisten-Union (DJU) haben die von Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) angekündigte Neuausrichtung der deutschen Türkei-Politik begrüßt. Es sei gut, dass Gabriel gegenüber der Türkei so deutliche Worte gefunden habe, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall am Donnerstag. „Das ist das, was wir uns seit langem schon gewünscht haben.“ Die Situation in der Türkei sei inzwischen so verfahren, dass es der richtige Zeitpunkt und der richtige Schritt gewesen sei, so deutlich zu werden.

Auch aus Sicht der Deutschen Journalisten-Union (DJU) ist die Position der Bundesregierung begrüßenswert. Die Festnahmen eines deutschen und fünf weiterer Menschenrechtsaktivisten sei eine neue Qualität in der Entwicklung, sagte DJU-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß. „Immer wenn man denkt, es kann nicht noch drastischer werden, setzt Erdogan noch einen drauf.“

Es müsse jetzt alles getan werden, dass das Thema Pressefreiheit in der Türkei wieder den angemessenen Raum bekomme, sagte Haß. „Jede Öffentlichkeit hilft dabei, sagen uns auch unsere türkischen Kollegen. Und jede Sensibilisierung für die gravierenden Missstände, die in der Türkei gerade bezogen auf Pressefreiheit herrschen.»

Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, sagte am Donnerstag: „Jetzt ist es wichtig, dran zu bleiben und sich auch für die Freilassung aller rund 165 in der Türkei inhaftierten Journalisten einzusetzen.“ Deutschen Journalisten, die zur Berichterstattung in die Türkei reisen wollen, könne die Organisation derzeit leider nur zur Zurückhaltung und Vorsicht raten.