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Journalistisches Meisterstück im März: Mirek fährt heim

Journalistisches Meisterstück im März: Mirek fährt heim Silvia Perdoni

Polnische Obdachlose in Berlin, die zurück nach Polen müssen. Silvia Perdoni hat für die „Berliner Zeitung“ einen sehr emotionellen Zugang gefunden.

Frankfurt – Mit dem Hashtag #Meisterstück können Leser besonders gelungene Texte via Twitter empfehlen. Die Initiative hatten BDZV und Theodor-Wolff-Preis als „Kampagne für Qualitätsjournalismus“ in den sozialen Medien ins Leben gerufen. Das „medium magazin“ wählt in jeder Ausgabe aus den meistgeteilten Empfehlungen aus und stellt die Autoren vor. 

 

Diesmal: Silvia Perdoni – „Mirek fährt heim“, „Berliner Zeitung“, 10. Dezember 2018.


Ein Meisterstück, weil es bei aller Emotionalität des Themas auch sehr klar das Für und Wider eines Hilfesystems abwägt, das in Anspruch nimmt, für die Gestrauchelten zu entscheiden, was ein gutes Leben ist.


Inhalt: Monatelang stritt Berlin, wie mit Obdachlosen aus Osteuropa umzugehen sei. Auf Druck der Stadt lässt Polen seit September Landsleute heimholen. So wie Mirek. Vier Jahre hauste er am Bahnhof Zoo. Jetzt versucht er den Neustart mithilfe einer Stiftung. 

 

Making-of: Die Barka-Stiftung lud Perdoni (und andere) ins polnische Chudobczyce ein, um ihr Wohnheim für Bedürftige vorzustellen. Statt mit der Gruppe reiste die Reporterin mit einem Streetworker und dem obdachlosen Mirek an, der dort seine neue Bleibe bezog. Trotz Sprachbarriere (der Sozialarbeiter übersetzte) gelang es ihr bald, Mireks Vertrauen zu gewinnen. Seine Aussagen verifizierte sie über Weggefährten.

 

Schlüsselsatz: „Mirek scheint beschämt. Als ahne er, dass es vielleicht doch noch nicht ganz vorbei ist, sein Leben auf der Straße.“

 

Zur Reportage

 

Mehr Meisterstücke finden Sie in der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“. 

 

Weitere Themen der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“:

  • 100 Tage nach dem „Spiegel“-Gau – die erste Bilanz

Wie geht es jetzt weiter nach dem Relotius-Betrug: So wie bisher oder ändert sich wirklich etwas? Im neuen „Medium Magazin“ lesen Sie:

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