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dpa

Prozess gegen Mesale Tolu in der Türkei wird fortgesetzt

2018 hatte Mesale Tolu nach Monaten der U-Haft ausreisen dürfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mitgliedschaft in der linksextremen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei vor.

Istanbul (dpa) − Der Prozess in der Türkei gegen die deutsche Journalistin und Autorin Mesale Tolu wegen Terrorvorwürfen geht am Dienstag weiter. Tolus Anwältin Kader Tonc sagte der Deutschen Presse-Agentur, es werde kein Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft könnte eventuell ihr Abschlussplädoyer halten. Der Prozesstag war coronabedingt verschoben worden.

 

Im Sommer 2018 hatte Mesale Tolu nach Monaten der U-Haft und Ausreisesperre aus der Türkei ausreisen dürfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr, ihrem Ehemann und einer Gruppe weiterer Angeklagter Mitgliedschaft in der linksextremen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei MLKP vor. Die gilt in der Türkei als Terrororganisation. Dafür könnte das Gericht eine Strafe von bis zu 20 Jahren verhängen.

 

Die Festnahme zahlreicher deutscher Staatsbürger hatte 2017 zu einer schweren Krise zwischen Berlin und Ankara geführt. Die prominentesten Inhaftierten waren neben Tolu der „Welt“-Reporter Deniz Yücel und der Menschenrechtler Peter Steudtner. Sie alle durften inzwischen ausreisen. Steudtner wurde mittlerweile freigesprochen, der Prozess gegen Deniz Yücel wird am 16. Juli fortgesetzt. Es wird ein Urteil erwartet.