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dpa

Springer-Chef Döpfner wird für Engagement gegen Antisemitismus geehrt

Wenn Deutschland es nicht schaffe, Antisemitismus und Rassismus erfolgreich zu bekämpfen, habe es die zweite Chance, die die Geschichte dem Land gewährt habe, nicht verdient, sagte der Springer-Chef.

Berlin (dpa/bb) − Der Vorstandsvorsitzende des Medienhauses Axel Springer, Mathias Döpfner, hat zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen. Wenn Deutschland es nicht schaffe, Antisemitismus und Rassismus erfolgreich zu bekämpfen, habe es die zweite Chance, die die Geschichte dem Land gewährt habe, nicht verdient, sagte Döpfner am Donnerstag bei einem Festakt in Berlin. Döpfner nahm dabei den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland für sein Engagement gegen den Antisemitismus entgegen.

Der Präsident des jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, sagte in seiner Laudatio, Döpfner sei ein Mann, „der für Mut und Anstand steht und all die noblen Eigenschaften repräsentiert, die man mit Deutschland verbindet“. Er habe nie einen Menschen kennengelernt, der so wie Döpfner gleichzeitig gegen Kommunismus und Totalitarismus kämpfe und ein größerer Verteidiger Israels und des jüdischen Volkes sei. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte, Döpfner gehöre zu den Meinungsführern in Deutschland, die über den wachsenden Antisemitismus nicht hinwegsähen.

Döpfner hat sich in mehreren Artikeln und Reden für Juden und Israel eingesetzt. Bei einer Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus in Wien Ende des vergangenen Jahres etwa sprach er sich für die „bedingungslose Unterstützung“ Israels aus.

Der Preis erinnert an den Rabbiner Leo Baeck (1873-1956), der während des nationalsozialistischen Regimes geistiges Oberhaupt der deutschen Juden war. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (2007) sowie die Bundespräsidenten Roman Herzog (1998) und Christian Wulff (2011) hatten den Preis erhalten.