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Unterschätzte Riesen: Das sind wirklich Deutschlands größte Zeitungen

Unterschätzte Riesen: Das sind wirklich Deutschlands größte Zeitungen Die Redaktion des „Berliner Abendblatts“ (ganz vorne: Chefredakteur Ulf Teichert)

Die Gattung der Anzeigenblätter wird oft unterschätzt, ist aber trotz Coronakrise und Strukturwandel immer noch flächendeckend präsent.

Berlin – Die Gattung der Anzeigenblätter wird oft unterschätzt, ist aber trotz Coronakrise und Strukturwandel immer noch flächendeckend präsent. Eine exklusive Auswertung von Mediaservice Wasmuth für „kress pro“ zeigt, wer die größten Verlage sind und welche Titel die höchsten Auflagen erzielen.

 

Auszug aus der kress pro-Titelgeschichte in der aktuellen Ausgabe:

Die Methode: Basis für die Erstellung der Rangliste „Die 30 größten Anzeigenblatt-Verlage“ ist jeweils die Gesamtauflage je Erscheinen aller Wochentitel, die ein Anzeigenblatt-Verlag herausgibt. Darüber hinausgehende Vermarktungsgemeinschaften sind in einer eigenen Tabelle aufgelistet. Nicht berücksichtigt wird das kostenlos vertriebene Reklameheft „Einkauf aktuell“ der Deutschen Post. Das Ranking der größten deutschen Anzeigenblätter orientiert sich an der Auflage der jeweiligen Einzeltitel, bezogen auf deren Gesamtausgabe im Verbreitungsgebiet. Die Titel müssen in einer Preisliste des Verlags mit Tarifen ausgewiesen sein und mindestens wöchentlich erscheinen. Maßstab ist die verbreitete oder ersatzweise die gedruckte Auflage; in wenigen Fällen wurde eine entsprechende Auflage aus separater Datenerhebung des Mediaservice Wasmuth herangezogen. Bei Titeln, die sowohl zur Wochenmitte als auch zum Wochenende im identischen Gebiet erscheinen, wurde die Erscheinung mit der jeweils höheren Auflage gewertet.

 

Top 25 der Anzeigenzeitungen (Titel, verbreitete Auflage, Chefredakteur, Verlag):

1. „Berliner Abendblatt“ / 1.353.370 / Ulf Teichert / BVZ Anzeigenzeitungen, Berlin

2. „Berliner Woche“ / 1.309.275 / Hendrik Stein / Funke Berlin Wochenblatt

3. „Wochenblatt“, Pfalz/ Baden / 993.250 /Jens Vollmer / Süwe Vertriebs- und Dienstleistungsges., Ludwigshafen

4. „Wochenkurier“ / 900.399 / Claudia Welsch / Wochenkurier Lokalverlag

5. „Allgemeiner Anzeiger“ / 807.825 / Michael Steinfeld / Funke Thüringen Wochenblatt, Erfurt

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Top 30 der Anzeigenblatt-Verlage:

1. Funke NRW Wochenblatt –- Geschäftsführer Axel Schindler – Auflage: 2.903.850

Im Dezember 1976 wurde die WVW Westdeutsche Verlags- und Werbegesellschaft als Tochter der damaligen WAZ Mediengruppe (heute Funke Mediengruppe) in Essen gegründet. Sie firmiert nun unter Funke NRW Wochenblatt und gibt zusammen mit dem Schwesterverlag ORA (Platz 2) mehr als 80 Lokalausgaben heraus, die meist als „Stadtanzeiger“, „Stadtspiegel“ oder „Wochenblatt“ gratis und bis zu zwei Mal pro Woche in den Briefkästen nordrhein-westfälischer Gemeinden landen. Laut Verlag bringen es die WVW-/ORA-Titel im Verbreitungsgebiet, das sich vom Niederrhein über das Ruhrgebiet bis ins Sauerland erstreckt, zusammen auf eine Haushaltsabdeckung von rund 95 Prozent. Auch online sind die Anzeigenblätter präsent, gebündelt im Portal Lokalkompass, das stark auf User Generated Content setzt und für das mehr als tausend sogenannte Bürgerreporter Texte und Bilder aus ihrer Heimat ins Netz stellen.

 

2. Ostruhr-Anzeigenblatt-Gesellschaft - Heinz Jäger, Axel Schindler – Auflage: 1.432.350

Die Ostruhr-Anzeigenblattgesellschaft (ORA) wurde im Dezember 1977 als gemeinsames Tochterunternehmen der Lensing Media und der Funke Mediengruppe (damal s„WAZ“) gegründet. Die ORA-Titel erscheinen in den Städten und Einzugsgebieten von Bochum, Bottrop, Wattenscheid, Castrop-Rauxel, Gladbeck, Dorsten, Dortmund, Haltern, Lünen, Schwerte, Witten. Sie bringen es auf gut 1,4 Millionen Exemplare, das entspricht etwa der halben Auflage der eng verwandten WVW-Anzeigenblätter. In Co-Geschäftsführer Axel Schindler, seit 1999 für die Funke Mediengruppe tätig, wird die familiäre Verbindung der beiden Anzeigenblatt-Verlage auch personell deutlich.

3. Pressehaus Bintz-Verlag - Geschäftsführer: Daniel Schöningh, Thomas Kühnlein - Auflage: 1.372.380

 

Das zur Ippen-Gruppe („Offenbach-Post“) gehörende Pressehaus Bintz-Verlag gibt in Stadt und Kreis Offenbach sowie in der Region Frankfurt, Hanau, Taunus rund ein Dutzend Bezirksausgaben heraus. Daneben erscheint die Wochenendzeitung „Rhein-Main Extra Tipp“ in einer Auflage von knapp einer Million Exemplaren. Ihr Fokus liegt auf Lokalnachrichten, Sportberichten und bunten Themen im Boulevardstil, während die Internetseite extratipp.com überregional angelegt ist und Inhalte aus dem Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk bezieht.

 

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