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dpa

Verband erhebt Vorwürfe nach Luftangriff auf Medienbüros in Gaza

Die Entscheidung, das Gebäude zu zerstören, werfe die Frage auf, ob Israel bereit sei, die Pressefreiheit zu beeinträchtigen.

Tel Aviv (dpa) − Der Journalistenverband Foreign Press Association (FPA) in Israel und den Palästinensergebieten erhebt nach der Zerstörung eines Hochhauses mit Medienbüros im Gazastreifen schwere Vorwürfe gegen Israel. Die Entscheidung, das Gebäude zu zerstören, werfe die Frage auf, ob Israel bereit sei, die Pressefreiheit zu beeinträchtigen. „Wir stellen fest, dass Israel keine Beweise vorgelegt hat, um seine Behauptung zu untermauern, dass das Gebäude von der Hamas genutzt wurde“, hieß es in einem Schreiben des Verbands von Sonntag. Man habe wegen des Vorfalls um ein Treffen mit israelischen Beamten gebeten. Die FPA hat nach eigenen Angaben 480 Mitglieder, die für internationale Medien arbeiten.

 

Auch die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilte den Angriff auf das Hochhaus. Er sei trotz der Aktivitäten der Hamas darin nicht gerechtfertigt gewesen. „Medienbüros zu Kriegszielen zu erklären ist ein Kriegsverbrechen“, sagte Geschäftsführer Christian Mihr.

 

Bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe auf das Gebäude wurden am Samstag unter anderem Büros der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und des katarischen TV-Senders Al-Dschasira (Al-Jazeera) zerstört. Berichten zufolge waren die Bewohner zuvor gewarnt worden. Die AP reagierte entsetzt. Die israelische Armee begründete den Angriff unter anderem damit, dass auch der Militärgeheimdienst der islamistischen Hamas das Gebäude genutzt habe.