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Verkehrswende statt Funkstille: Fahrgastverband fordert vom Freistaat deutlich mehr Einsatz beim Bahnausbau München

München (pressrelations) -

Verkehrswende statt Funkstille: Fahrgastverband fordert vom Freistaat deutlich mehr Einsatz beim Bahnausbau München



Der Freistaat Bayern wurde am 29. Januar erneut zu einem Zwangsgeld verurteilt, weil er der zunehmenden Belastung der Atemluft in Städten untätig zusieht. Das Urteil ist eine vernichtende Bewertung der Umwelt- und Verkehrspolitik der Staatsregierung. Die angeprangerte Untätigkeit beobachtet der Fahrgastverband PRO BAHN insbesondere im Raum München schon seit langem. Die vergangenen Jahre und Jahrzehnte wurden nicht genutzt, um Maßnahmen umzusetzen, die den Verkehr halbwegs bändigen können. Es wurde angekündigt, es wurde versprochen - ohne spürbare Effekte. Verkehrsflut und dadurch ausgelöste Gesundheitsgefahren nehmen immer weiter zu.


PRO BAHN hält die bisherigen Pläne zum Ausbau des Bahnknoten Münchens angesichts der Verkehrs- und Klimaentwicklung für völlig unzureichend.

Die "Funkstille der Staatsregierung" wertet der oberbayerische Verbandssprecher Andreas Barth als Zeichen der Ratlosigkeit. Obwohl die CSU seit vielen Jahren auch den Bundesverkehrsminister stelle, schiebe man die Schuld für verkehrspolitisches Versagen gerne auf die Bundesregierung.


"Wir brauchen einen massiven Bahnausbau", so Barth, "und das deutlich schneller als bisher geplant". Für Oberbayern legt der Fahrgastverband eine Liste von Projekten vor (siehe Anhang), mit dem Ziel, die Verkehrsprobleme besser in den Griff zu bekommen. "Angesichts der Verkehrslast auf den Straßen und der überlasteten Bahnstrecken dürfte niemand an der Notwendigkeit der aufgeführten Maßnahmen zweifeln", erklärt Andreas Barth. Er will die Liste aber als beispielhaft und offen für Ergänzungen verstanden wissen.


Im S-Bahn-Bereich fordert PRO BAHN, dass auf allen hochbelasteten Strecken die S-Bahnen eigene Gleise erhalten. "Hier hat man in der Vergangenheit zu oft nach dem Prinzip Zufall statt nach Bedarf ausgebaut", urteilt Barth. Im Regionalzugnetz erwartet der Fahrgastverband, dass die auf München zulaufenden Strecken für zusätzlichen Verkehr ertüchtigt werden. "Wenn man Leute zum Umstieg auf die Bahn bewegen will, ist das die einzige Chance", so Barth.


Die Unzuverlässigkeit der Münchner S-Bahn treibe Pendler sogar ins Auto zurück. PRO BAHN wirft dem Freistaat und der Deutschen Bahn (DB) vor, nicht genügend zu tun, um bei S-Bahn-Störungen besser reagieren zu können. "Warum wurde beim Bau der Station Hirschgarten nicht ein Wendegleis mit eingeplant?", fragt Barth. Ebenso wäre es vorausschauend gewesen, den Bahnhofsumbau in Lohhof und die lange Sperrung der S1 im Sommer zu nutzen, um dort wieder ein Wenden von S-Bahnen im Störfall zu ermöglichen. Andreas Barth fragt sich, wieso die Prioritäten oft falsch gesetzt sind: "Mangelt es an der Kommunikation, oder weiß die DB selber nicht, welche Bahnausbauten wirklich nötig sind?"


PRO BAHN fordert die Staatsregierung auf, sich zu den genannten Projekten zu bekennen, umgehend Planungsschritte einzuleiten, und den Druck auf den für das Schienennetz verantwortlichen Bund zu erhöhen.

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