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„Dieselskandal: Bund muss Konzerne zu Nachrüstung auf eigene Kosten verpflichten“

Berlin (pressrelations) -

"Dieselskandal: Bund muss Konzerne zu Nachrüstung auf eigene Kosten verpflichten"



Die Grünen haben angesichts der zu hohen Stickoxidbelastung in den

Städten eine verpflichtende Nachrüstung von manipulierten Diesel-PKW auf

Kosten der Konzerne gefordert. "Das ist längst überfällig.", sagte

Bundesvorsitzende Annalena Baerbock heute in Berlin.


"Saubere Luft ist ein hohes Gut. Und die Menschen in den Innenstädten,

an den lauten und überfüllten Straßen haben ein Anrecht darauf, dass die

Politik das in ihrer Macht liegende tut, um sie vor gesundheitlichen

Gefahren zu schützen. Maßgebliche Ursache für die hohen Stickoxidwerte

sind die Betrügereien der Automobilhersteller. Die Bundesregierung muss

die Konzerne endlich verpflichten, auf eigene Kosten die manipulierten

Wagen nachzurüsten. Der Bundesverkehrsminister hat das über das

Instrument einer Weisung an der das Kraftfahrtbundsamt in der Hand. Dass

die Steuerzahler nun für die Folgen des Betrugs zahlen sollen, ist perfide.


Im Kampf gegen die Stickoxidbelastung steht die Bundesregierung noch

immer mit leeren Händen da und schiebt die Verantwortung Gerichten und

Städten und Ländern zu. Auch im neuen Koalitionsvertrag drücken sich

CDU, CSU und SPD vor konkreten Schritten und substanziellen Maßnahmen

gegen Fahrverbote. Fahrverbote will niemand. Aber als Folge der

Untätigkeit der Bundesregierung werden sie möglichweise nicht zu

vermeiden sein - dafür wird das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am

22. Februar maßgeblich sein. Die Zeit drängt also. Wer demnächst mit

seinem Auto nicht mehr in die Städte kann, kann sich dann bei CDU, CSU

und SPD bedanken", sagte Baerbock.



Parteichef Robert Habeck betonte, Mobilität sei mehr als nur die Frage,

wie man von A nach B kommt "Mobilität entscheidet darüber, ob jemand zur

Gesellschaft gehört und teilhaben kann. Deshalb ist neben den akuten

Maßnahmen zur Senkung des Stickoxidausstoßes Weitblick gefragt. Wir

brauchen eine Offensive für den Öffentlichen Nahverkehr. Erstens muss

der Bund in den öffentlichen Nahverkehr investieren, damit auch in den

ländlichen Regionen überhaupt noch Busse und Bahnen fahren. Zweitens

sollten wir uns ruhig trauen, in den Kommunen Modelle von kostenlosem,

Öffentlichen Nahverkehr zu testen. Die ersten Städte wie Tübingen stehen

schon in den Startlöchern. Dafür braucht es aber eine gesetzliche

Grundlage, um überhaupt eine Umlagenfinanzierung zu ermöglichen. Hier

ist der Bund gefragt."


Habeck erklärte, es gebe dabei nicht die eine Lösung für alle, denn die

Herausforderungen in den Kommunen sind sehr unterschiedlich. "Deshalb

muss der Bund den Kommunen die Instrumente an die Hand geben, um ihre

jeweiligen Probleme selbst lösen zu können".



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