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„Die 500“: Annegret Angerhausen-Reuter füllt das Marketing für den Standort Duisburg mit Leben

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommen. Dazu gehört Annegret Angerhausen-Reuter.

Duisburg - „Ich will Duisburg eine Lobby geben“, sagt Annegret Angerhausen-Reuter.

Zur Person: Annegret Angerhausen-Reuter, 33, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH.

 

Mit Papst Franziskus und Angela Merkel würde Annegret Angerhausen-Reuter gerne über die „Ethik in der Wirtschaft“ sprechen.

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück sowie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn mit Abschluss Staatsexamen (Diplom-Juristin), Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung mit Prädikat

Praktika und freie Mitarbeit bei der Rheinischen Post, Lokalredaktion Krefeld

Hospitanz in der Hier und Heute-Redaktion, WDR Funkhaus Düsseldorf

Volontariat bei dem BREDENEY INFORMER, Essener Regionalpresse Verlag GmbH (vormals: comPort 61 Verlagsgesellschaft mbH)

Pressesprecherin beim Caritasverband Düsseldorf e.V., Themenschwerpunkt: Sozial-caritative, gesellschaftspolitische Themen

Redakteurin bei der Essener Regionalpresse Verlags GmbH (vormals: comPort 61 Verlagsgesellschaft mbH), Themenschwerpunkt: Lokales und Regionales

Konferenzmanagerin bei der EUOROFORUM Deutschland SE, die unter anderem HANDELSBLATT-Jahrestagungen ausrichtet; Themenschwerpunkte meiner Arbeit waren Energie und Umwelt.

Seit fünf Jahren arbeite ich nun mit Herz und Verstand für den Wirtschaftsstandort Duisburg, meiner Heimatstadt. Dort leite ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH. Dazu gehören Aktivitäten auf den großen Gewerbeimmobilienmessen, der MIPIM im südfranzösischen Cannes sowie der Expo Real in München. Gemeinsam mit Stadt, städtischen Institutionen und starken Partnern aus der Wirtschaft werben wir für den Standort, auf dass sich dynamische Unternehmen bei uns ansiedeln und neue Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus leite ich Presse-Konferenzen zu den unterschiedlichsten Themen: von der Vorstellung neuer Start-Ups über Existenzgründerwettbewerbe, Firmenjubiläen bis hin zur MINT-Förderung entlang der gesamten Bildungskette ist alles dabei. Last, but not least, bin ich Redaktionsleiterin des REPORTs, einer hauseigenen Publikation (Magazin im Zeitungsformat) der GFW Duisburg.

Die Zusammenarbeit mit der anderen Schreibtischseite, sprich den Kolleginnen und Kollegen von Print, Funk, Fernsehen und Internetredaktionen, ist für mich das Salz in der Suppe!

Mein Credo: Fachliche Kenne, empathischer Umgang mit Menschen, gewinnende Schreibe und der Aufbau sowie die nachhaltige Pflege von Netzwerken bilden das Fundament einer validen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Annegret Angerhausen-Reuter im Netz

Xing

Annegret Angerhausen-Reuter

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Annegret Angerhausen-Reuter: Meine Erwartung war, Vielseitigkeit statt Uniformität zu leben, einen abwechslungsreichen Arbeitstag zu haben, der keine Alltagsroutine kennt sowie mein Organisationstalent entfalten und nutzbringend einsetzen zu können. Durch meine Arbeit will ich „Sinnvollem“ eine Stimme verleihen und etwas bewegen. Durch meine tägliche Arbeit gewinne ich vielseitige Einblicke in Unternehmen, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Abläufe und den Alltag von Menschen. Neue Ereignisse bedeuten neue Herausforderungen. Jeden Tag nehme ich daher als unberechenbar im positiven Sinne wahr, um ihn dann bestmöglich zu gestalten.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Annegret Angerhausen-ReuterIn erster Linie sind dies mein abwechslungsreiches Aufgabengebiet und dessen positive „Nebenwirkungen“. So begleite ich Existenzgründer kommunikativ bei ihren ersten Schritten in das Abenteuer „Selbstständigkeit“. Wenn diese dann nach einer Weile Arbeitsplätze schaffen, weiß ich, dass ich mit meinem Talent und meinen Fähigkeiten ebenfalls aktiv dazu beigetragen habe. 

Darüber hinaus fülle ich das Marketing für den Wirtschaftsstandort Duisburg mit Leben. Projektentwickler und Investoren für die Mercatorstadt zu gewinnen ist mein Bestreben. Durch die Vermittlung harter wie weicher Standortfaktoren leiste ich einen Beitrag, um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. An meiner kommunikativen „Stellschraube“ trage ich dazu bei, dass sich der Wirtschaftsstandort reibungslos bewegt und sich die Menschen in der Stadt eine sichere Existenz auf- und ausbauen.

Bewegend im Sinne eines emotionalen Katalysators empfinde ich Ungerechtigkeiten, bornierte Handlungen, einseitig fordernde Akteure und eine offenkundige, nachträgliche Objektivierung für eigentlich subjektive Beweggründe. Alles das empfinde ich als kritikwürdig und verbal herausfordernd. Explizite, ehrlich geübte Kritik, die Grenzen aufzeigt und dabei gleichzeitig Respekt zollt, schätze ich wert.

Mich treibt es an, in guten Zeiten für schlechte vorzubeugen, indem ich mir ein belastbares Fundament aufbaue und damit den Spruch: „Männer haben Seilschaften, Frauen noch nicht einmal Netzwerke“ ad absurdum führe. Motivierend wirken auf mich menschenfreundliche, kooperative und dankbare Multiplikatoren, mit denen ich auf Augenhöhe kommuniziere. Meine Heimatstadt, die mit vielen Herausforderungen behaftet ist, nach vorne zu bringen und so manches „Kino“ im Kopf meines Gegenübers zu revidieren, ist das Ziel meiner täglichen Arbeit. Ich will Duisburg eine Lobby geben. Und das im besten Wortsinne.  

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Annegret Angerhausen-Reuter: Papst Franziskus und Angela Merkel. Mit beiden würde ich vor allem über „Ethik in der Wirtschaft“ sowie die Verbreitung und Durchsetzung der Menschenrechte im 21. Jahrhundert diskutieren wollen. Gerade letzteres wurde erst jüngst wieder zu einem brennenden Thema angesichts der modernen Sklaverei des beispielsweise in Katar praktizierten Kafala-Systems. Ein weiterer, wichtiger Themenkreis wäre die „Gleichberechtigung von Mann und Frau“ in der westlichen wie arabischen Welt. Viele Themen, angefangen bei „equal pay“ bis hin zur Quote bei der Zusammensetzung der Vorstände von Unternehmen bieten hier beredte Beispiele für den noch immer existierenden Aufholbedarf. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf käme dabei natürlich auch aufs Tableau. Die Agenda verspricht einen langen Abend …

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Annegret Angerhausen-Reuter: … die warmherzige und verständnisvolle Erziehung durch meine Eltern, ohne die ich heute nicht da stünde, wo ich bin. Darüber hinaus das Abitur, das erfolgreich abgelegte Examen sowie die Hospitanz beim Fernsehen und mein Volontariat. Bei der Hospitanz nachhaltig beeindruckt hat mich (das mittlerweile verstorbene) WDR-Urgestein Ralf Abrahamsson, der mir als „väterlicher“, berufserfahrener Ratgeber und Kollege aufgezeigt hat, dass Menschlichkeit und Fachverstand in einem vermeintlichen Ellbogengeschäft keine Gegensätze sein müssen. Im Volontariat fand ich in Chefredakteurin Karin Freislederer, heute Geschäftsführerin der Mediengruppe Essen, eine mich fördernde Mentorin, auf die ich bis heute bauen kann. Meine erste Anstellung beim Caritasverband Düsseldorf und die darauffolgenden beruflichen Wechsel mit einhergehenden neuen Tätigkeitsfeldern und interessanten menschlichen Begegnungen, die mich auch in internationale Gefilde führten, haben mich ebenfalls geprägt.

Man sagt mir nach, ich sei...

Annegret Angerhausen-Reuter: … mit einem starken Gerechtigkeitssinn „ausgestattet“ und hätte ein fröhliches und ausgeglichenes Wesen. Mitmenschen charakterisieren mich als erfrischend, herzlich und natürlich. Vorgesetzte und Kollegen schätzen mein ausgeprägtes Organisationstalent und wissen, dass ich stressfest, flexibel und belastbar bin. Eine ehemalige Chefin attestierte mir, stets „Frau der Lage“ zu sein und dabei immer positiv denkend, entscheidungsstark und dynamisch.

Mein Freundes- und Bekanntenkreis weiß, dass ich in meiner Freizeit gutes Essen und skandinavische Wohnaccessoires im Landhausstil liebe sowie Reisen an die deutsche Nordsee und nach Frankreich. Bin ich nicht als Hobby-Inneneinrichterin unterwegs, arbeite ich ehrenamtlich als Presse-Sprecherin für den Lions Club Duisburg-Concordia, der sich um Kinder und Jugendliche aus sozial prekären Familien kümmert.

Frauen sind die...

Annegret Angerhausen-Reuter: … immer noch häufig unterschätzten Akteure im Berufsleben und einfach unerlässlich in diversifiziert aufgestellten Teams. Und nur „bunte“ Teams sind nachweislich erfolgreich(er). Dabei gibt es „die Frau“ genauso wenig wie es „den Mann“ gibt. Stereotype erleichtern zwar das Leben, führen aber oftmals in die Irre. Frauen haben einfach andere soft skills und bereichern damit Unternehmenskultur und -führung. Viele von ihnen sind diplomatisch. Sie hören und formulieren „zwischen“ den Zeilen. Das macht sie oftmals zu guten, unprätentiösen Fach- und Führungskräften, die leider noch viel zu häufig als Leistungsträger verkannt werden. Es ist bezeichnend, dass Frauen zu Schul- und Studienzeiten oftmals denen Nachhilfe geben, die später ihre Vorgesetzten sind. Es ist eine schwierige Geburt, als Frau nach oben zu kommen. Aber wie sagte einst Annegret Kramp-Karrenbauer in anderem Kontext: „Die schwierigsten Geburten bringen die schönsten Kinder hervor.“ Was Frau aber vermeiden sollte: Härter als ihre männlichen Counterparts zu sein. Das erhöht nicht gerade die Akzeptanz, „unter“ ihr arbeiten zu wollen. Schließlich geht es darum, ob seiner Kompetenz und empathischen Fähigkeiten zu überzeugen.

Die Fragen an Annegret Angerhausen-Reuter stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.