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„Die 500“: Birgit Holzer will neugierig bleiben

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommen. Dazu gehört Birgit Holzer.

Paris - „Der Job als Journalistin, und vor allem als Frankreich-Korrespondentin, genau das ist, was ich machen will –“, sagt Birgit Holzer.

Zur Person: Birgit Holzer, 32, Aktuelle Beschäftigung Frankreich-Korrespondentin für deutsche Regional-Tageszeitungen.

 

Politiker, Fischhädnler, Obadachloser -  Birgit Holzer schätzt die Begegnung mit unterschiedlichen Menschen.

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft / Kommunikationswissenschaft / Europäischen Ethnologie an der Universität Augsburg, Auslandssemester an der Université Lille-3 und der Concordia University, Montréal. Studienbegleitendes Stipendium an der katholischen Journalistenschule Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e.V. (ifp). Volontariat bei der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg. Seit 2009 Frankreich-Korrespondentin für deutsche Tageszeitungen

Auszeichnung

Auszeichnungen „Top 30 bis 30“ des Medium Magazins, 2012

 

Birgit Holzer im Netz

www.ddrewes.eu

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Birgit Holzer: Das motivierende Bewusstsein, dass der Job als Journalistin, und vor allem als Frankreich-Korrespondentin, genau das ist, was ich machen will – und darüber, dass diese Sicherheit ein großes Glück ist. Hoffnung, in diesem Metier aufzugehen, immer weiter dazuzulernen und neugierig zu bleiben – und nicht müde zu werden, überdrüssig, zerrieben vor dem ständigen Rennen nach der Aktualität, erfasst von der Sorge um zunehmend prekäre Arbeitsbedingungen und nachlassende Qualität. Viel Idealismus, die Ambition, einen guten Job zu machen, mit dem ich selbst zufrieden bin; sie ist geblieben.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Birgit Holzer: In erster Linie Begegnungen: mit dem Minister, dem Fischhändler, dem Winzer, dem Gewerkschafter, dem Kleinunternehmer, dem Obdachlosen… Durch diese Eindrücke bereichert zu werden, dazuzulernen und sie weiterzutragen. Meinen Lesern in Deutschland durch sie ein Bild von Frankreich, den Debatten, den Menschen, Lebensweisen, Eigenarten, Unterschieden zu vermitteln, das der „Realität“ möglichst nahe kommt. Was mich stimuliert, ist meine große Freiheit und Vielfalt bei der Themenauswahl. Die Tatsache, dass sie mir nicht ausgehen, ich aus immer mehr finde, je besser ich das Land kenne und zum Glück auch immer noch großes Interesse an ihn herrscht – an Frankreich generell sicher mehr als an den meisten anderen Ländern.

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Birgit Holzer: Simone de Beauvoir, doch dafür ist es leider zu spät… Interessieren würde mich Ihre Persönlichkeit und ihre Vision von den heutigen Früchten ihres Kampfes für etwas, das wohl immer noch nicht so selbstverständlich ist, wie es klingt: Gleichheit und Gleichberechtigung. Wo sie den Fortschritt sieht, wo den Rückschritt.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Birgit Holzer: … den Sprung nach Frankreich gemacht zu haben, im Ausland zu leben und zu arbeiten, mir ein berufliches Umfeld und Sozial-Leben aufgebaut zu haben. Diese Erfahrung hat mich mehr geprägt als jede andere.

Man sagt mir nach, ich sei...

Birgit Holzer: … schwer zu bremsen und schlecht im Neinsagen – weil mich die Jas oft weitergeführt haben.

Frauen sind die...

Birgit Holzer: … angenehmeren Teamarbeiter, wenn sie ihr Pfauenrad weniger raumfüllend schlagen, andererseits oft zu zurückhaltend bleiben – aber Vorsicht vor Allgemeinplätzen.

Die Fragen an Birgit Holzer stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

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