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„Die 500“: Katja Hellmuth will Funken zünden und Menschen gewinnen

Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommen. Dazu gehört Katja Hellmuth.

Weilheim - „Den Weg ins Herz der Adressaten finde ich faszinierend: Neben all den planbaren Komponenten, den Werkzeugen und Techniken, schwingen im Entwickeln von PR-Themen und Texten immer auch irrationale, kreative Momente mit“, sagt Katja Hellmuth.

Zur Person: Katja Hellmuth, 39, Freiberufliche PR-Texterin.

 

Nachhaltigkeit ist für Katja Hellmuth ein spannendes und wichtiges Thema. 

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die ideale berufliche Situation für mich gefunden habe. Hier meine Laufbahn im chronologischen Schnelldurchlauf: Ausbildung und Arbeit als Chemielaborantin, Abitur auf dem 2. Bildungsweg, Studium Medienwissenschaften, Praktika in PR, Hörfunk- und Zeitungsredaktion, Volontärin und Redakteurin in einem Verlag, Marketing- und PR-Fachkraft in einem Unternehmen, PR-Fortbildung an der Journalistenakademie München, projektbezogene Mitarbeit in einer PR-Agentur, seit kurzem freiberufliche PR-Texterin.

 

Katja Hellmuth im Netz

www.pr-textredaktion.de

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Katja Hellmuth: Mein Schulabschluss fiel mit dem Mauerfall zusammen. Mein bis dahin bereits vordefinierter Weg (naturwissenschaftliche Laufbahn) geriet angesichts der neuen Freiheit ins Wanken. Instinktiv wusste ich, dass ich meine Berufung erst noch finden musste. Ich habe mich mit diesem Gefühl treiben lassen, dabei nach allen Seiten geschaut und ausprobiert. Irgendwann war klar, dass ich mich in der Kommunikationsbranche besser als im Labor entfalten kann. Redaktion und PR-Arbeit habe ich im Rahmen von Praktika kennengelernt, Spaß daran gefunden und erkannt, dass ich hier meine Talente am besten einbringen kann.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Katja Hellmuth: Funken zünden und Menschen gewinnen: Das ist es, was mich in meinem Beruf am meisten motiviert. Den Weg ins Herz der Adressaten finde ich faszinierend: Neben all den planbaren Komponenten, den Werkzeugen und Techniken, schwingen im Entwickeln von PR-Themen und Texten immer auch irrationale, kreative Momente mit: Man zapft seine eigene Lebenswelt im Kopf an, muss oft ungewöhnliche Perspektiven einnehmen und sich in die entsprechenden Zielgruppen hineinversetzen können. Und das immer wieder neu, für die verschiedensten Auftraggeber und Zielgruppen. Durch diesen ständigen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus weitet sich der Horizont – eine schöne Begleiterscheinung meiner Arbeit.

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Katja Hellmuth: Nachhaltigkeit ist für mich ein spannendes und wichtiges Thema, beruflich wie privat. Zum Glück gibt es bereits einige PR-Agenturen, die auf die Kommunikation per se nachhaltiger Dienstleistungen und Produkte spezialisiert sind. Was mir noch fehlt ist der ganzheitliche Blick aus der Sicht von konventionellen Unternehmen, die ihre Wertschöpfungskette nachhaltig ausrichten wollen. Ich würde mich deshalb gerne mit einer praxiserprobten Nachhaltigkeits-Expertin wie Dr. Iris Pufé verabreden. Auf der Gesprächsagenda stünden große Fragen: Wie kommt man zu einer Nachhaltigkeitsstrategie? Wie lässt sich Nachhaltigkeit in der Unternehmensorganisation verankern? Und wie kann man das Thema am besten kommunikativ begleiten – reicht das Werbe- und PR-Einmaleins aus oder gibt es Besonderheiten? Und natürlich bin ich neugierig auf den Menschen Iris Pufé, was sie bewegt und antreibt.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Katja Hellmuth: … ddie Geburt meines Sohnes, denn sie hat eine neue Ordnung in meinem Kopf geschaffen und mir geholfen, richtig bei mir anzukommen. Seitdem ich Mutter bin, lege ich viel mehr Wert auf meine innere Stimme, auf das, was ich will und kann. Mein Sohn hat außerdem meine Sensibilität geschärft für die Welt, in der wir leben. Seitdem fühle ich mich nachhaltigen Ideen verpflichtet und versuche diese Neigung nicht nur privat, sondern auch in meinem Beruf unterzubringen.

Man sagt mir nach, ich sei...

Katja Hellmuth: … begeisterungsfähig und unkompliziert, freiheits- und strukturliebend zugleich, eine Frau, die sagt, was sie meint und offen zeigt, was sie fühlt.

Frauen sind die...

Katja Hellmuth: … anderen Männer. Wie Simone de Beauvoir denke ich, dass Frauen „einfach nur“ das andere Geschlecht sind. Allerdings glaube ich, dass sie gesellschaftlich bedingt bislang nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer hatten, ihre beruflichen Potenziale zu entfalten.

Die Fragen an Katja Hellmuth stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

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