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„Die 500“: Simone Schlindwein spürt geheime Zusammenhänge auf

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommt. Dazu gehört Simone Schlindwein.

Berlin - "Ich wollte immer hinaus in die Welt und Geschichten sammeln und erleben und erzählen", sagt Simone Schlindwein.

Zur Person: Simone Schlindwein, 33, taz-Korrespondentin in Zentralafrika, Region der Großen Seen.

 


Nach fünf Jahren Recherche schreibt Simone Schlindwein ein Buch über einen in Deutschland lebenden afrikanischen Kriegsverbrecher. 

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Ab dem 16. Lebensjahr Jugendredakteurin Jugendsender Dasding des SWR bis zum Schulabschluss

Studium in osteuropäischer Geschichte und Osteuropastudien in Berlin mit studienbegleitendem Stipendium für Nachwuchsjournalisten von der Konrad-Adenauer-Stiftung

Freie Mitarbeit RBB in Berlin

2007-Ende 2008  Pauschalistin für Spiegel-Online in Moskau

2008 bis heute Taz-Korrespondentin in Afrika, Region der Großen Seen mit Schwerpunkt auf Ostkongo, Ruanda, Burundi und Uganda.

 

Simone Schlindwein im Netz

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Simone Schlindwein

 

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Simone Schlindwein: Ich wollte immer hinaus in die Welt und Geschichten sammeln und erleben und erzählen. Meine Abenteuerlust kennt keine Grenzen. Am Schreibtisch zu sitzen ist für mich eine schiere Qual. In Afrika zu leben und zu arbeiten erfüllt mir diesen Traum. Komplexe politische Krisengebiete wie die zentralafrikanische Region fordern mich jeden Tag heraus. Ich lebe meinen Traumberuf.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Simone Schlindwein: Was in deutschen Medien zu finden ist über die Region der Großen Seen, das beschränkt sich auf Krieg, Konfliktrohstoffe, Klima und Katastrophen. Für komplexe Zusammenhänge ist kaum Platz. Ich recherchiere gerne. Ich wühle mich gerne durch dunkle Geschäfte und spüre geheime Zusammenhänge auf. Dass der Anführer einer der brutalsten Rebellengruppen des Ostkongo von Deutschland aus die Fäden zieht, das hat mich über Jahre hinweg nicht locker gelassen. Ich musste einfach bohren, fragen, suchen… nach fünf Jahren Recherche reicht die Fülle der Skandale, die sich in dieser Geschichte verbergen, jetzt endlich für ein ganzes Buch.

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Simone Schlindwein: Der in Deutschland vor Gericht stehende Rebellenchef Ignace Murwanashyaka, der von Mannheim aus die radikale ruandische Hutu-Miliz im Ostkongo angeführt hat und jetzt in Stuttgart wegen Kriegsverbrechen angeklagt ist.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Simone Schlindwein: …der Gerichtsprozess gegen die Anführer der Rebellengruppe aus dem Ostkongo, die jetzt in Deutschland vor Gericht stehen. Das Verfahren bringt viel Licht ins Dunkle meiner langjährigen Recherche.

Man sagt mir nach, ich sei...

Simone Schlindwein: …total verrückt als Frau alleine durch den Ostkongolesischen Dschungel zu rennen.

Frauen sind die...

Simone Schlindwein: …besseren Zuhörerinnen.

Die Fragen an Simone Schlindwein stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

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