Journalistenpreise
DAPD

Enthüllungsjournalist Günter Wallraff mit Siebenpfeiffer-Preis ausgezeichnet

"Sein Name steht quasi synonym für investigativen Journalismus im ureigensten Sinn", erklärte die Jury.

Homburg (dapd). Der Autor und Journalist Günter Wallraff ist am Sonntag im saarländischen Homburg mit dem diesjährigen Siebenpfeiffer-Preis der gleichnamigen Stiftung ausgezeichnet worden. "Sein Name steht quasi synonym für investigativen Journalismus im ureigensten Sinn", erklärte die Jury zur Begründung der Auszeichnung des 68-Jährigen. Wallraff sei sicherlich der bekannteste, aber auch am meisten gefürchtete Enthüllungsjournalist in Deutschland.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ist nach Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789-1845) benannt, der im sogenannten Vormärz des vorletzten Jahrhunderts mit zu den Wegbereitern der ersten demokratischen Verfassung in Deutschland gehörte. Die Auszeichnung wird von der 1989 im Saarland gegründeten Siebenpfeiffer-Stiftung vergeben, der neben dem Saarpfalz-Kreis auch mehrere Landesverbände des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) angehören. Bisherige Preisträger waren unter anderen Franz Alt, Ralph Giordano, Carola Stern, Heribert Prantl und Peter Scholl-Latour.

In diesem Jahr fiel die Wahl auf Wallraff, "da er sich in der Tradition Philipp Jakob Siebenpfeiffers für freiheitliche Grundrechte und demokratische Grundwerte in herausragender Weise engagiert", wie der Juryvorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, erklärte. Die Juroren verwiesen auf die verdeckten Recherchen Wallraffs, der beispielsweise 2008 einen Monat lang in einer Brotfabrik im Hunsrück gearbeitet hatte, um anschließend die dortigen schlechten Arbeitsbedingungen, Sicherheitsmängel und Hygienezustände öffentlich zu kritisieren.

Top Meldungen aus Journalistenpreise