Journalistenpreise
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Film über Qualen in Nordkoreas Lagern erhält katholischen Medienpreis

In der Kategorie Printmedien geht der mit je 5000 Euro dotierte Preis an Raoul Löbbert.

Der Film "Camp 14 - Total Control Zone" machte auf das entsetzliche Schicksal von Menschen in Nordkorea aufmerksam, die willkürlich in Gefangenenlager verschleppt werden; oder dort geboren werden und die Hölle nie verlassen. Jetzt ehrte die katholische Kirche das Werk.

Bonn (dpa) - Der erschütternde Dokumentarfilm über Gefangenenlager in Nordkorea, "Camp 14 - Total Control Zone", hat dem Autoren Marc Wiese den diesjährigen katholischen Medienpreis eingebracht. Wiese gewann in der Kategorie Elektronische Medien. Das gab die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn bekannt.

In "Camp 14 - Total Control Zone", der im März auf Arte lief, erzählt Wiese die Geschichte des Nordkoreaners Shin Dong-hyuk, der in einem Arbeitslager der Diktatur geboren wurde. Ihm gelang mit 22 Jahren die Flucht aus dem Lager über China nach Südkorea. Auch Wärter kommen zu Wort. Der Film illustriert Schilderungen von Quälereien und Morden mit Zeichentricksequenzen, zeigt aber Kamera-Aufnahmen von Folter.

In der Kategorie Printmedien geht der mit je 5000 Euro dotierte Preis an Raoul Löbbert. Er wird für seinen Artikel "Die Gnadenabteilung" geehrt, der in der "Zeit"-Beilage "Christ&Welt" am 8. August 2013 erschien. Darin erzählt er die Geschichte eines Franziskanerklosters am Niederrhein, die von einem historischen Laien aufgedeckt worden war. Das Kloster war von den Nationalsozialisten übernommen worden, die dort systematisch behinderte Kinder ermordeten.

Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband ausgeschrieben. Die diesjährigen Preisträger wurden aus insgesamt 241 Beiträgen, 82 in der Kategorie Printmedien, 159 in der Kategorie elektronische Medien, darunter zwölf Internetbeiträge, von einer sechsköpfigen Jury ermittelt.

Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz und Juryvorsitzende, Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), wird den Preis bei einem Festakt in Bonn am 27 Oktober überreichen.