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Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik verliehen

Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik verliehen Holtzbrinck-Preis verliehen

Caterina Lobenstein, Stefanie Dodt, Thomas Aders, Astrid Dörner, Katharina Slodczyk und Felix Holtermann wurden ausgezeichnet. Der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis geht an Pascale Mueller und Stefania Prandi.

Düsseldorf- Die Sieger des diesjährigen Georg von Holtzbrinck-Preises für Wirtschaftspublizistik stehen fest: bei einer feierlichen Gala wurde der Preis gestern (Mittwoch) Abend in Frankfurt vor rund 120 geladenen Gästen in den Kategorien Text, Audiovisuell und Interaktive Multimedia-Speziale verliehen. Mit dem Preis zeichnen Verleger Dieter von Holtzbrinck und eine Jury jedes Jahr herausragende journalistische Leistungen im Bereich der Wirtschaftsberichterstattung aus. Darüber hinaus wurde der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis vergeben.

 

Gewinnerin in der Kategorie Text ist die „Zeit“-Autorin Caterina Lobenstein. Ihr Artikel „Warum verdient Frau Noe nicht mehr?“ beschreibt den Arbeitsalltag einer Altenpflegerin in Deutschland. Mit ihrer präzisen Erzählweise legt Caterina Lobenstein den Finger in die Wunde: Einerseits werden Pflegekräfte im ganzen Land dringend gebraucht. Andererseits werden sie so schlecht bezahlt, dass Pflegeberufe für Nachwuchskräfte immer unattraktiver werden. Caterina Lobenstein erklärt, wie diese Diskrepanz zustande kommt und beleuchtet das System aus Pflegekassen, Pflegeheimbetreibern und Investoren, die zunehmend Druck ausüben.

 

In der Kategorie Audiovisuell werden die ARD-Redakteure Stefanie Dodt und Thomas Aders für ihre Dokumentation „Komplizen? - VW und die brasilianische Militärdiktatur“ ausgezeichnet. Die 45-minütige Reportage geht der Frage nach, ob Volkswagen zur Zeit der Diktatur in Brasilien eigene Mitarbeiter bespitzelt und Oppositionelle der Folter ausgeliefert hat. Für den Film wurden umfangreiche Unterlagen ausgewertet: die Akten aus dem brasilianischen Ermittlungsverfahren, interne Unternehmenspapiere von Volkswagen, Berichte des Auswärtigen Amts und als geheim eingestufte Papiere der politischen Polizei aus der Diktaturzeit.

 

Das Team um die Handelsblatt-Redakteure Astrid Dörner, Katharina Slodczyk und Felix Holtermann erhält den Preis in der Kategorie Interaktive Multimedia-Speziale: „Blockchain – die stille Revolution“ erklärt anschaulich, wie eine Blockchain funktioniert und führt den Nutzer spielerisch und gleichzeitig seriös in ein komplexes Thema ein. Mit einer Mischung aus Videoclips, Grafiken, Textabschnitten sowie interaktiven und unterhaltenden Elementen hat das Handelsblatt-Team „Multimedia at its Best“ abgeliefert.

 

Der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis geht an die Buzzfeed Deutschland-Reporterinnen Pascale Mueller und Stefania Prandi. Ihre auf Deutsch und Spanisch erschienene Reportage „Vergewaltigt auf Europas Feldern“ zeigt den oft qualvollen Alltag von Erntehelferinnen in Europa: Während die Frauen Obst und Gemüse ernten, das in deutschen Supermärkten als „sicher und nachhaltig“ verkauft wird, müssen sie sexuelle Belästigungen und Vergewaltigungen ertragen. Ihre Peiniger kommen ungestraft davon. Um die Missstände aufzudecken, recherchierten Pascale Mueller und Stefania Prandi monatelang in Spanien, Marokko und Italien und führten Interviews mit Wissenschaftlern, Gewerkschaftern, Sozialarbeitern, Priestern und Menschenrechtsaktivisten.

 

Der Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik wird seit dem Jahr 2000 verliehen. Der Ferdinand Simoneit-Nachwuchspreis für Wirtschafts- und Finanzjournalismus seit 2012. Alle Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

 

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