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Himmlische Auszeichnung an Redaktion „Hintergrund“ des Deutschlandfunks

Himmlische Auszeichnung an Redaktion „Hintergrund“  des Deutschlandfunks Ausgezeichnet: Sigrid März, Anne Raith, Katharina Wojczenko (v. l., Foto: Stephan Obel)

Freischreiber kürte die Engel und Teufel der freien Auslandsberichterstattung. Wer in der Hölle schmoren muss.

Berlin – Freischreiber kürte in diesem Jahr die Engel und Teufel der freien Auslandsberichterstattung. Die himmlische Auszeichnung erhielt die Redaktion „Hintergrund“ des Deutschlandfunks. In der Hölle müssen (fast) alle anderen schmoren.


Der Himmel-und-Hölle-Preis der Freischreiber 2022 stand ganz im Zeichen der Auslandsberichterstattung. Freischreiber rückt damit Redaktionen oder Einzelpersonen in Rampenlicht, die sich in besonderer Weise um den freien Journalismus verdient machen – oder diesen schädigen. In einer Zeit, die geprägt ist von Kriegen und Krisen in der Welt, wählte der Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten den Schwerpunkt Auslandsberichterstattung.


Den Himmel-Preis 2022 erhielt beim Fest am 3. September 2022 in der Segelschule Hering an der Havel die Redaktion „Hintergrund“ des Deutschlandfunks. Stellvertretend für das Team erhielten die beiden Reaktionsleiterinnen Anne Raith und Ursula Welter die Auszeichnung. Sie verantworten die Sendungen „Hintergrund“, „Europa heute“, „Eine Welt“ und „Gesichter Europas“.


Der Umgang der Redaktion mit Freien im Ausland sei fair, kompetent und freundlich, lobte Laudatorin Katharina Wojczenko, Vorstandsmitglied bei Freischreiber und selbst freie Korrespondentin in Bogotá (Kolumbien). Die Zusammenarbeit sei eng und intensiv, die Redigatur der Texte stets auf Augenhöhe und die Honorare angemessen. „Was den entscheidenden Unterschied macht – besonders für uns freie Journalisten – sind die Menschen, die in diesen Strukturen arbeiten und sich für Fairness und angemessene Honorare einsetzen“, sagt Katharina Wojczenko.


In der Hölle müssen (fast) alle anderen schmoren
Zugleich klag Freischreiber alle Redaktionen an, die sich zu wenig um ihre Auslandsfreien kümmern, sie schlechte bezahlen, sie ausbooten und knebeln. Kritik richtet sich auch an die Bundesregierung: „Wir klagen die deutsche Politik an, die Auslandsfreien keine rechtliche Sicherheit bietet, wenn es um Altersvorsorge oder Krankenversicherung geht.“ Die Gesetzgeber müssten einen praktikablen rechtlichen Rahmen für Auslandsfreie zu schaffen. Kolleginnen und Kollegen, die ins Ausland gehen, um für deutsche Medien zu berichten, müssen Zugang zum deutschen Sozialsystem haben, etwa indem sie in der Künstlersozialkasse verbleiben können. Außerdem sollte es ihnen erleichtert werden, sich gegen Krankheit abzusichern und fürs Alter vorzusorgen.

 

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