Judith Lentze gewinnt mit Cum-Ex Fernsehpreis

Berlin – In enger Zusammenarbeit mit dem Investigativjournalisten Oliver Schröm nahm die Dokumentarfilmerin Judith Lentze den milliardenschweren Cum-Ex-Skandal akribisch unter die Lupe. Dafür wurde sie nun mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Rubrik „Beste Dokumentation/Reportage“ ausgezeichnet.

In dem Film kommen Ermittler, Beschuldigte sowie Justiz- und Steuerexperten zu Wort. Dabei wird verständlich, wie der organisierte Steuerbetrug funktionierte und jahrelang ungeahndet bleiben konnte.

Der Mannheimer Steuerrechtler Christoph Spengel hat mit seiner Forschung einen zentralen wissenschaftlichen Beitrag zu den Inhalten des Filmes geleistet. Die Produktion von ZDF/3sat beleuchtet die Hintergründe und Folgen des Cum-Ex-Skandals, der als einer der größten Steuerbetrugsfälle in Deutschland und Europa gilt.

Oliver Schröm, geboren 1964, ist einer der renommiertesten investigativen Journalisten Deutschlands. Für seine Recherchen erhielt er mehrere nationale und internationale Auszeichnungen. 2010 gründete Schröm das Investigativ-Team des „Stern“ und leitete es bis zu seinem Wechsel zum ARD-Magazin „Panorama“.

Mit seinem „Stern“-Team enthüllte er Wettbetrug im Profifußball, wies Verbindungen des Rappers Bushido zur organisierten Kriminalität nach und spürte bereits 2014 das Panama-Konto des damaligen CDU-Schatzmeisters Helmut Linssen auf.

Seit 2013 recherchiert und berichtet Schröm über die Cum-Ex-Geschäfte deutscher Finanzbetrüger und Banken, dem größten Steuerraub der Nachkriegsgeschichte. Schröm deckte die schmutzigen Investments von Finanzjongleuren wie Carsten Maschmeyer auf, enthüllte Olaf Scholz' Verstrickung in die Cum-Ex-Affäre von Deutschlands größter Privatbank und rief die internationale Investigativkooperation „CumEx-Files“ ins Leben. Schröm war vier Jahre lang Vorsitzender der Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“. Oliver Schröm wurde 2022 gemeinsam mit Oliver Hollenstein zum „Wirtschaftsjournalisten des Jahres“ gewählt.