Journalistenpreise
dpa

Otto Brenner Preis für FR-Redakteur zu „NSU 2.0“-Recherchen

Pitt von Bebenburg recherchierte zu den Verwicklungen der hessischen Polizei in den Fall und veröffentlichte seit Juli 2020 eine Serie.

Berlin (dpa) − Für seine Berichterstattung in der „Frankfurter Rundschau“ zum Skandal um rechtsextreme „NSU-2.0“-Drohschreiben hat Pitt von Bebenburg den Otto Brenner Preis bekommen. Der Journalist recherchierte zu den Verwicklungen der hessischen Polizei in den Fall und veröffentlichte seit Juli 2020 eine Serie. Er wurde dafür gewürdigt, dass er das Ausmaß der Drohungen aufdeckte, die per Mail, Fax und SMS vor allem an Frauen verschickt wurden.

 

Die Otto Brenner Stiftung zeichnete am Montag zum 17. Mal Medienschaffende aus. Der Preis ehrt kritischen Journalismus. Die Preisträger kamen mehrheitlich in Berlin zusammen. Die Otto Brenner Stiftung ist eine Wissenschaftsstiftung der Gewerkschaft IG Metall. Die Preise sind mit insgesamt 42 000 Euro dotiert. Das Motto der Ausschreibung lautete „Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten“.

Den zweiten Preis erhielten Christian Baars, Oda Lambrecht, Simone Horst und Lutz Ackermann für die „Panorama − Die Reporter“-Dokumentation (NDR) „Wem gehört der Impfstoff?“. Der dritte Preis ging an die beiden Journalisten Kersten Augustin und Sebastian Erb von der Zeitung „taz“ in Berlin. Sie fragten sich in ihrer Berichterstattung nach dem Angriff auf das US-Kapitol Anfang 2021, wer unser Parlament eigentlich schütze.

 

Die „Tagesspiegel“-Redakteurin Selina Bettendorf gewann den Newcomer-Preis für ihre Berichterstattung über sexualisierte Übergriffe gegen Frauen. Der Medienprojektpreis ging an das Web-Videoformat „Offen un‘ ehrlich“ des Saarländischen Rundfunks (SR). Es richtet sich an junge Leute und ist Teil des Jugendangebots Funk von ARD und ZDF. Sie gehen Trends von Influencern auf den Grund. Die Macher wollen Fakes aufdecken und nutzen auch das Mittel der Parodie. Der „Spezial-Preis der Jury“ ging an die Redaktion des Fernsehmagazins „Monitor“ des Westdeutschen Rundfunks (WDR).