Journalistenpreise
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"Presse"-Fotograf Clemens Fabry schoss Österreichs "Pressefoto des Jahres"

Der von der APA und Canon initiierte Preis "Objektiv 2007" wurde gestern in Wien vergeben.

Wien - Eine Aufnahme des überglücklichen und stolzen SPÖ-Chefs Alfred Gusenbauer bei der Angelobung zum neuen Bundeskanzler ist Österreichs Pressefoto des Jahres. Clemens Fabry, Fotograf der Tageszeitung "Die Presse", wurde für die Aufnahme, die im Jänner in der Wiener Hofburg gemacht worden war, Dienstagabend im Semper Depot in Wien als Hauptpreisträger mit dem "Objektiv 2007" ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde der von der APA - Austria Presse Agentur und Canon Österreich initiierte österreichische Preis für Pressefotografie in sechs Kategorien vergeben.

Clemens Fabry erzielte mit seinem Gusenbauer-Foto "Ein Kindertraum wird wahr" auch den Sieg in der Kategorie Politik und Wirtschaft. In der Sparte Chronik (Leben, Life-Style und Wissenschaft) wurde Erika Mayer von der Fotoagentur Wild&Team für ein Bild von einem Unfall bei einer Flugshow am Wolfgangsee in Oberösterreich prämiert. Mayers Foto zeigt die auf der Seeoberfläche aufschlagende Maschine exakt im Moment des Aufpralls.

Sieger in der Kategorie Kunst und Kultur wurde ein Bild, das den Maler Georg Baselitz bei der Eröffnung seiner Ausstellung in der Wiener Albertina zeigt und mit dem Motiv eines Baselitz-Gemäldes spielt. Die Aufnahme stammt vom "Kurier"-Fotografen Willi Schraml. Das beste Sportfoto des Jahres schoss der freie Fotograf Markus Gmeiner für die "Vorarlberger Nachrichten". Auf dem Bild ist der heimische Motocrosser Manuel Obermair zu sehen, der bei den österreichischen Meisterschaften in Möggers in Vorarlberg nicht nur in den Regen, sondern auch in den Schlamm kam.

In der Kategorie Porträt landete Martin Gnedt von der Tageszeitung "Kurier" mit der eindrucksvollen Aufnahme eines südsudanesischen Kindes in Not auf dem ersten Platz. Die Auszeichnung in der Kategorie Feature/Themen-Illustration ging an den freien Fotografen Dietmar Stiplovsek für ein Bild zum Wintereinbruch im August. Die Aufnahme "Schweinekalt" wurde von der Nachrichtenagentur AP veröffentlicht.

"Die diesjährigen Preisträger beweisen eindrucksvoll, dass Fotojournalismus mehr denn je eine ganz besondere Sparte unseres Gewerbes ist. Spitzenleistungen wie die heute gezeigten sind in diesem Bereich nur in Ausnahmefällen ein Zufallsprodukt. Was für den Erfolg wirklich zählt, sind besonderes Talent und herausragendes Handwerk", betonte APA-Chefredakteur Michael Lang. Der Grat zwischen professioneller und partizipativer Bildaufbringung, der aus budgetären Überlegungen immer öfter und gewagter beschritten werde, zeige vor allem im Fall von Manipulationen oder fragwürdiger Quellen, "wie sehr die Medien und ihre Konsumenten auf seriöse und gekonnte Bildberichterstattung angewiesen sind". "Der Österreichische Journalist" zeigt in seiner kommenden Ausgabe die Siegerbilder.