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ARD-Drehbuch-Affäre: Doris Heinze fühlt sich von Medien verfolgt

Erstmals nimmt Doris Heinze, ehemalige Fernsehspielchefin des NDR, in einem Interview Stellung zu einem der größten Skandale, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen jemals gesehen hat. Sie sagt: "Ich will mich nicht rausreden, aber ich hab immer gedacht, das gibt einen Riesenärger, und dann ist gut."

Hamburg - Zum Reden gebracht haben die einstmals mächtigste Frau des deutschen Fernsehfilms die "Spiegel"-Redakteure Thomas Hüetlin und Cordt Schnibben.

In dem "Spiegel"-Gespräch "Blöd! Völlig überzogen" - Die ehemalige NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze über ihre kriminelle Energie, ihr Unrechtsbewusstsein und den Filz in öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten" erzählt Heinze auch, wie sie der Umgang mit der Presse irritiert hat: "Nicht das Aufdecken an sich und die Fakten. Aber das Ganze schien mir auch eine persönliche Rache und Abrechnung, die ich als sehr verletzend empfand. Ich hatte das Gefühl, es geht gar nicht um Aufklärung, sondern um Vernichtung. "

In dem Interview gesteht Heinze, dass sie ein "sehr enges und gutes Arbeitsgefühl" mit ihrem ehemaligen Vorgesetzten Jürgen Kellermeier gehabt habe. Kellermeier beging im Herbst 2009 Selbstmord, nachdem der NDR-Skandal aufgedeckt worden war. Auf die Frage, ob sie ein Liebesverhältnis hatten, geht Heinze nicht ein, "da ist so viel Altherrenphantasie eingeflossen, dazu äußere ich mich nicht".

Das Interview zu diesem Zeitpunkt erscheint äußerst ungewöhnlich, denn Heinze muss sich derzeit weiterhin vor der Wirtschaftskammer des Hamburger Landgerichts für ihre Taten verantworten.

Bülend Ürük