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Newsroom – Wolfgang Messner

Georg Mascolo gibt Leitung des Rechercheverbunds von „SZ“, NDR, WDR auf

Georg Mascolo gibt Leitung des Rechercheverbunds von „SZ“, NDR, WDR auf Georg Mascolo (Foto: Geisler-Fotopress/Jens Krick/Matti Hillig)

Eine Nachfolge steht noch nicht fest.

Hamburg/München – Der Rechercheverbund von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR muss sich einen neuen Leiter suchen. Georg Mascolo wird seinen Vertrag als Leiter der Kooperation nicht mehr verlängern. Entsprechende Informationen von kress.de und „Kress Pro“ bestätigte der Rechercheverbund in einer gemeinsamen Mitteilung. 

 

Der Inhalt der Mitteilung:
Georg Mascolo hat sich entschieden, seinen Vertrag als Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und ,Süddeutscher Zeitung‘ (,SZ‘) nicht zu verlängern. Der frühere ,Spiegel‘-Chefredakteur wird die Kooperation bis März 2022 führen, eine Nachfolge für die Leitungsfunktion steht noch nicht fest. NDR, WDR und ,SZ‘ arbeiten seit 2014 bei großen nationalen und internationalen Rechercheprojekten erfolgreich zusammen, wie zum Beispiel bei den ,Panama Papers‘, den ,China Cables‘ oder der Abhöraffäre ,Pegasus‘. Die Intendanten von NDR und WDR, Joachim Knuth und Tom Buhrow, sowie ,SZ‘-Chefredakteur Wolfgang Krach danken Georg Mascolo für seine herausragende Arbeit in den vergangenen acht Jahren: Mascolo habe die Recherchekooperation aufgebaut, gefestigt und weiterentwickelt. Wesentliche Erfolge der Kooperation wären ohne ihn nicht denkbar gewesen. Georg Mascolo wird weiterhin als Autor für die ,Süddeutsche Zeitung‘ tätig sein.“

Mascolo war von 2008 bis 2013 Chefredakteur des „Spiegel“. Anfang 2014 übernahm der 56-Jährige die Leitung des neu gegründeten Rechercheverbundes von „SZ“, NDR und WDR. Unter den internationalen Rechercheprojekten stechen vor allem die Aufdeckung von Steuerschlupflöcher für Reiche, Politiker und große Konzerne heraus.

Im Fall der 2016 veröffentlichten sogenannten Panama Papers wurden vertrauliche Unterlagen der Offshore-Geschäfte spezialisierten panamaischen Anwaltskanzlei Mossak Fonseca der „SZ“ zugespielt und monatelang von weltweit Hunderten Journalisten ausgewertet.

Im November 2017 veröffentlichte der Verbund die sogenannten Paradise Papers, in denen aufgezeigt wurde, wie in tausenden Fällen von Milliardären sowie von mehr als 120 Staats- und Regierungschefs aus 47 Ländern sowie von einigen der global größten Konzerne wie Apple, Google Briefkastenfirmen in Offshore-Steueroasen zum Zweck der Steuerhinterziehung genutzt wurden. Zuletzt war der Rechercheverbund in die weltweite Auswertung und Veröffentlichung der Pandora Papers miteingebunden, dem bis dato größten Leak von Steueroasen.