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Hans Leyendecker scheitert an Helmut Kohl

Noch vor kurzem habe er versucht, die CDU-Spendenaffäre um Kohl aufzudecken und sei "gescheitert wie vorher auch".

Osnabrück (ddp) - Enthüllungsjournalist Hans Leyendecker beißt sich an Alt-Kanzler Helmut Kohl die Zähne aus. Noch vor kurzem habe er versucht, die CDU-Spendenaffäre um Kohl aufzudecken, sagte der 58-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. «Sechs Wochen war ich unterwegs und bin häufig rausgeworfen worden. Ich bin gescheitert, wie vorher auch.» Mit «Kohl und seinen Geschichten» habe er bereits sein halbes berufliches Leben zu tun.

Der Journalist der «Süddeutschen Zeitung» räumte ein, während seiner Laufbahn einige schwere Fehler begangen zu haben. «Zweifel und Skepsis werden mit dem Älterwerden größer», sagte er. Mit Blick auf seine damalige «Spiegel»-Titelgeschichte zum Tod des RAF-Terroristen Wolfgang Grams am Bahnhof von Bad Kleinen sprach Leyendecker erneut von einem «groben handwerklichen Fehler». «Ich kann mich für das, was ich gemacht habe, nur entschuldigen», sagte der Journalist, der nach eigener Einschätzung für den Patzer das Nachrichtenmagazin eigentlich hätte verlassen müssen. Leyendecker hatte behauptet, Grams sei gezielt von einem Polizisten erschossen worden. Sein anonymer Informant hatte seine Darstellung später jedoch geändert.