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Kontroverse um „Vogue“-Cover von gewählter US-Vizepräsidentin Harris

Zahlreiche Kommentatoren und Nutzer in den Sozialen Netzwerken empfanden die Aufnahme der 56-Jährigen als respektlos oder technisch minderwertig und damit unpassend für das Titelporträt der bald mächtigsten Frau im Land. Nun hat die Chefin der „Vogue“ Kamala Harris Stellung genommen.

New York (dpa) − Die künftige US-Vizepräsidentin Kamala Harris in Blazer und Turnschuhen vor rosa-grünem Hintergrund: Um das Februar-Titelbild der Modezeitschrift „Vogue“ hat sich eine Kontroverse entsponnen. Zahlreiche Kommentatoren und Nutzer in den Sozialen Netzwerken empfanden die Aufnahme der 56-Jährigen als respektlos oder technisch minderwertig und damit unpassend für das Titelporträt der bald mächtigsten Frau im Land.

 

In einem Online-Beitrag der „Vogue“ hieß es, der Fotograf habe mit dem Cover Harris‘ College-Tage und die starken Frauen in Studierendenverbindungen ehren wollen. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend unter Verweis auf nicht namentlich genannte Quellen, dass Harris‘ Team sich mit der „Vogue“ eigentlich auf ein anderes Porträt von Starfotograf Tyler Mitchell mit klassischerer Politiker-Kleidung und Pose geeinigt habe. Demnach habe die Zeitschrift das legerere Foto, das man eigentlich kleiner im Innenteil abdrucken habe wollen, eigenmächtig auf die Titelseite gehoben.

 

Gegenüber mehreren US-Medien teilte die „Vogue“ mit, der Redaktion gefielen die Aufnahmen von Fotograf Mitchell. Die Zeitschrift habe sich für das „informellere“ Foto entschieden, das Harris authentischen und zugänglichen Charakter betone. Die „Washington Post“ kommentierte hingegen, dass die „Vogue“ sich damit distanzlos gegenüber Harris verhalten habe und verglich das Vorgehen damit, die Politikerin ohne ihre Einwilligung mit Vornamen anzusprechen.

 

Die Chefin der „Vogue“ hatte später zur Kritik Stellung genommen. „Offensichtlich haben wir die Reaktion auf das Print-Cover gehört und verstanden, und ich möchte nur bekräftigen, dass es absolut nicht unsere Absicht war, die Bedeutung des unglaublichen Sieges der gewählten Vize-Präsidentin in irgendeiner Weise zu mindern“, teilte Anna Wintour der „New York Times“ (Dienstag) mit. Es gehe um nichts anderes, als diesen Sieg zu feiern.