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Langjähriger dpa-Journalist Hans H. Heckmann gestorben

Der promovierte Germanist arbeitete von 1960 bis 1995 im Bundes-Büro der dpa - zunächst als Korrespondent, von 1989 an als Büroleiter.

Bonn/Berlin (dpa) - Der langjährige Leiter des früheren Bonner Bundesbüros der Deutschen Presse-Agentur dpa, Hans H. Heckmann, ist tot. Der in Essen geborene Heckmann starb am vergangenen Mittwoch im Alter von 78 Jahren. Der promovierte Germanist arbeitete von 1960 bis 1995 im Bundes-Büro der dpa - zunächst als Korrespondent, von 1989 an als Büroleiter. Heckmann galt in Kollegenkreisen als hervorragender Nachrichtenschreiber und wurde auch wegen seiner zurückhaltenden Persönlichkeit über die Agentur hinaus geschätzt.

Heckmann war einer der "Alt-Bonner", die rund 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Entwicklung der damals noch jungen Bundesrepublik aus der provisorischen Hauptstadt publizistisch begleiteten. Er galt als intimer Kenner der Ära des ersten deutschen Nachkriegskanzlers Konrad Adenauer und der Unionsparteien.

Auf zahlreichen Auslandsreisen begleitete er Kanzler und Minister. Nach Adenauer berichtete Heckmann, der in Münster und Berlin Germanistik, Anglistik und Publizistik studierte, über die Epochen der Kanzler Ludwig Erhard, die Große Koalition unter Kurt Georg Kiesinger (CDU) und Außenminister Willy Brandt (SPD). Von 1982 bis 1989 begleitete er federführend für die dpa die Kanzlerschaft von Helmut Kohl (CDU).

Geschätzt wurden vor allem seine schnörkellose Sprache, seine analytischen Fähigkeiten und die für einen Nachrichtenredakteur notwendige Distanz. Für viele Journalisten war er überdies ein engagierter Lehrmeister.