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Torsten Droop: Braunes Machtstreben

Wer Journalisten bedroht, muss gefasst und bestraft werden, schreibt Torsten Droop, stellvertretender Chefredakteur der "Westfälischen Rundschau", in seinem Kommentar zu den aktuellen Nazi-Drohungen in Dortmund.

Dortmund (ots) - Mitte Januar lief der "Tatort" aus Dortmund, Ermittlungen in der Neonazi-Szene: Spannend war das, erschreckend, bedrückend.

WAZ-Recherchen vor Ort zeigten, dass der TV-Krimi die Wirklichkeit nicht überspitzte, im Gegenteil: Dort haben sie ein gewaltiges Problem mit den Rechten, Dortmund ist westdeutsche Hochburg der Neonazis, die sich eingerichtet haben in der Stadt und sie nicht mehr hergeben wollen.

Deutlicher als mit den jüngsten Morddrohungen gegen Journalisten hätten sie diesen Anspruch kaum unterstreichen können.

Jetzt ermitteln Staatsschutz und Staatsanwaltschaft, wer die Täter sind, die die makabren Todesanzeigen ins Internet stellten. Die Verantwortlichen zu fassen, sie zu bestrafen wird schwer, weil sie wissen, wie Spuren unsichtbar werden.

Was bleibt, sind Journalisten in Angst und ein massiver Angriff auf die Pressefreiheit.

Dortmund muss sich wehren, und zwar mehr denn je.

Torsten Droop

Stellvertretender Chefredakteur

Westfälische Rundschau