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dpa

BBC-Korrespondent verlässt China aus Sorge um Sicherheit

„John Sudworths Arbeit hat Wahrheiten enthüllt, die die chinesischen Behörden der Welt nicht mitteilen wollten“, teilte die BBC mit.

Peking (dpa)  - Ein Korrespondent des britischen Senders BBC hat China aus Sorge um seine Sicherheit verlassen. Wie die BBC am Mittwoch mitteilte, ist John Sudworth nach Taiwan gezogen und wird von dort weiterhin als China-Korrespondent beschäftigt sein. 

 

Der Club der Auslandskorrespondenten in China (FCC) teilte mit, dass Sudworth nach neun Jahren in China vergangene Woche „aus Sorge um seine Sicherheit und die seiner Familie“ abgereist sei. Laut FCC sei auch seine Frau Yvonne Murray, eine Korrespondentin des irischen Senders RTE, mit ihm nach Taiwan gegangen. „Johns Arbeit hat Wahrheiten enthüllt, die die chinesischen Behörden der Welt nicht mitteilen wollten“, teilte die BBC mit. In einem auf der Website des Senders veröffentlichten Bericht hieß es weiter, dass Sudworth und sein Team Überwachung, Behinderungen und Einschüchterung ausgesetzt gewesen seien, wo immer sie versuchten zu filmen.

 

China hatte im Februar die Ausstrahlung des britischen Auslandssenders BBC World News eingestellt. Der mit scharfer Kritik an journalistischen Beiträgen des Senders über China begründete Schritt erfolgte auf den Entzug der Sendelizenz des staatlichen chinesischen Auslandssenders CGTN in Großbritannien, den die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom vor einer Woche mit mangelnder Unabhängigkeit begründet hatte. Chinesische Staatsmedien hatten im Anschluss eine breite Kampagne gegen den britischen Sender gestartet und ihn und seine Journalisten beschuldigt, Lügen über China zu verbreiten.  

 

China ging in den vergangenen Jahren hart gegen eine ganze Reihe ausländischer Journalisten vor. Besonders Reporter aus Staaten mit angespannten Beziehungen zu China bekamen den Druck der Behörden zu spüren.