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Chefredakteurin „Bild am Sonntag“: Jungen „Redezeit und Bühne“ geben

Medienmacher sollten aus Sicht von Marion Horn das Thema Führung ernster nehmen.

Berlin (dpa) − Medienmacher sollten aus Sicht der Chefredakteurin von „Bild am Sonntag“, Marion Horn, das Thema Führung ernster nehmen. In den meisten Redaktionskonferenzen, die sie kenne, bekämen die „Häuptlinge“ die meiste Redezeit, sagte sie am Montag in einer Diskussionsrunde auf dem Branchentreffen des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in Berlin. Führung habe die Aufgabe, es zu schaffen, dass die, die nicht aus privilegierten Häusern kämen und jung seien, „Redezeit und Bühne“ bekommen.

 

Der Chefredakteur der Funke Zentralredaktion, Jörg Quoos, warb an anderer Stelle der Diskussion, dass man als Redaktion stärker Zielgruppen in den Blick nehmen sollte. Er habe auch die Zeiten erlebt, in denen Chefredakteure morgens von Fahrern in Tiefgaragen gefahren worden seien und dann in der Konferenz gefragt hätten, was man zum Nahverkehr mache. Da falle Themenfindung schwerer. Deshalb sei es richtig, wenn man heute mehr versucht, Zielgruppen anzugehen.

 

Aus Sicht des Wissenschaftlers Christian Rieck können Presseverlage inmitten des digitalen Wandels mit mehr Kontakt zu Lesern punkten. Interaktion mit den Lesern sei zum Beispiel etwas, was Künstliche Intelligenz nicht besetze, empfahl der Professor für Finance und Wirtschaftstheorie an der Frankfurt University of Applied Sciences in einem Vortag auf dem Branchentreffen. Rieck ist auch als Autor für das Magazin „Tichys Einblick“ tätig.