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SPD-Außenexperte Annen: Fall Yücel Gefahr für Beziehungen zur Türkei

Der SPD-Außenpolitiker Niels Annen sieht die Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel in Istanbul als Gefahr für die bilateralen Beziehungen zur Türkei.

Berlin (dpa) − „Die türkische Führung muss wissen: Das ist nicht irgendein Fall, sondern wir werden uns mit allen Möglichkeiten, die uns rechtlich, aber auch politisch zur Verfügung stehen, dafür einsetzen, dass Herr Yücel schnellstmöglich auf freien Fuß gesetzt wird“, sagte Annen am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Dieser Fall hat das Potenzial, die eh schon sehr angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei noch weiter zu belasten. Wir wollen das nicht. Aber wir können auch nicht einfach schweigen, wenn hier grundlegende Freiheiten von einem Land verletzt und ignoriert werden.»

Zugleich warb er dafür, die Kontakte nicht abbrechen zu lassen. Die Türkei sei „nicht irgendein Land“, sagte Annen. „Die vielen persönlichen Verhältnisse, die es gibt, die Beziehungen, die wir haben, die wirtschaftlichen und politischen, sind zu wichtig. Das heißt: Sprachlosigkeit gerade in der Krise können wir uns auch nicht leisten.»

Die Initiative #FreeDeniz hat für Dienstag zu Protest-Autokorsos in elf Städten aufgerufen. Solidaritätsaktionen seien in Berlin, Bielefeld, Bremen, Frankfurt/Main, Hannover, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Wien und Zürich geplant, teilte die Initiative mit.