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Trump-Anhänger fordern Absetzung von Showmaster Stephen Colbert

Scherze über Donald Trump gehören in den Latenight-Shows der USA seit Monaten zu fast jeder Sendung. Doch eine Pointe geht vielen Amerikanern nun doch zu weit.

New York (dpa) − Schon seit dem US-Wahlkampf ist Donald Trump ein bevorzugtes Thema der US-Latenightshows. Eine der größten hat es mit dem Trump-Bashing für den Geschmack vieler Amerikaner jetzt allerdings zu weit getrieben: Unter dem Hashtag #FireColbert rufen wütende Trump-Anhänger zur Entlassung und zum Boykott des Latenight-Gastgebers Stephen Colbert und seiner „Late Show“ auf. Hintergrund ist ein zwölfminütiger Monolog des Showmasters in seiner Sendung am Montagabend (Ortszeit) auf dem US-Sender CBS. Darin zog er eine bissige Bilanz der ersten 100 Tage von Trumps Präsidentschaft. Für Empörung sorgte vor allem eine Bemerkung Colberts, bei der er Trump mit Oralsex mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Verbindung brachte.

 

Anhänger des US-Präsidenten riefen daraufhin eine Website und einen Twitter-Account mit dem Namen FireColbert (feuert Colbert) ins Leben, der gleichlautende Hashtag gehörte am Mittwoch zu den meistgenutzten. Als geschmacklos und über das Ziel hinausgeschossen bezeichneten viele den Monolog Colberts und forderten, er solle sich entschuldigen. Einige User riefen dazu auf, sich bei den Sponsoren der Show zu beschweren. Andere kritisierten, dass der Witz homophob gewesen sei.

Letterman-Nachfolger Colbert selbst verteidigte seinen Monolog gegen solche Kritik. Er würde es wieder tun, sagte der Showmaster laut US-Medien bei der Aufzeichnung seiner Sendung vom Mittwoch. Der Präsident könne selbst auf sich aufpassen, argumentierte Colbert. „Ich habe Witze, er hat die Raketen-Codes. Also ist es ein fairer Kampf.“ Allerdings räumte er ein, er würde im Nachhinein einige Formulierungen ändern, die gröber gewesen, als sie hätten sein müssen.