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„Umweltsau-Lied“: NRW-Staatskanzlei verteidigt Kritik

Im umstrittenen Lied hatte ein Kinderchor des Westdeutschen Rundfunks auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ unter anderem „Meine Oma ist ‚ne alte Umweltsau“ gesungen.

Düsseldorf (dpa) − Die Kritik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) am „Umweltsau-Lied“ des WDR war aus Sicht der Staatskanzlei „kein Eingriff der Medienaufsicht“. Laschet habe mit Tweets gegen die von einem Kinderchor gesungene Satire lediglich sein Recht auf Meinungsäußerung wahrgenommen, sagte Staatskanzleichef Nathanael Liminski am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Dort beschäftigte sich auf Antrag von AfD und Grünen der Kultur- und Medienausschuss mit Laschets Positionierung in der hitzig geführten öffentlichen Debatte.

 

Im umstrittenen Lied hatte ein Kinderchor des Westdeutschen Rundfunks auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ unter anderem „Meine Oma ist ‚ne alte Umweltsau“ gesungen. Das entsprechende Video wurde bald darauf vom WDR gelöscht. Intendant Tom Buhrow entschuldigte sich für die Satire. Daraufhin wurde ihm vorgehalten, er spiele rechten Aktivisten in die Hände, die die Empörungswelle im Internet großenteils künstlich erzeugt hätten. Buhrow bestritt das.

 

Auch Laschet hatte Kritik auf sich gezogen mit zwei Tweets, in denen er geschrieben hatte, der WDR habe mit dem Lied Grenzen des Stils und des Respekts gegenüber Älteren überschritten. Die Debatte um den besten Klimaschutz dürfe nicht zum Generationenkonflikt eskalieren und Kinder dürften nicht „instrumentalisiert“ werden.

 

Liminski betonte, die Landesregierung mache sich Forderungen nach personellen Konsequenzen beim WDR nicht zu eigen und verurteile jede Form der Gewalt im Zusammenhang mit dem Meinungsstreit. Gegen WDR-Mitarbeiter hatte es deswegen Morddrohungen gegeben. Der SPD-Abgeordnete Alexander Vogt warf Laschet vor, dass er sich dazu nicht geäußert habe.