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dpa

Vorwürfe gegen französische Reporter in Australien fallengelassen

Die Journalisten waren bei der Berichterstattung über eine Demonstration vorübergehend festgenommen worden.

Canberra (dpa) − Die Polizei in Australien hat ihre Vorwürfe gegen vier französische Reporter fallengelassen. Die Journalisten waren bei der Berichterstattung über eine Demonstration vorübergehend festgenommen worden. Die Umstände der Festnahmen seien überprüft worden, teilte die Polizei des Bundeslandes Queensland am Donnerstag mit. Die Journalisten hatten am Montag über eine Protestaktion gegen ein umstrittenes Kohlebergwerk im Osten des Landes berichtet.

Die Aktivisten hatten den Bahnzugang zu dem Hafen Abbot Point blockiert, der zur Kohleverschiffung benutzt wird. Den Reportern und drei Demonstranten wurde unbefugtes Betreten der Anlage zur Last gelegt. Journalist Hugo Clement schrieb auf Twitter, er und seine Kollegen müssten nun auch nicht, wie zunächst angeordnet, im September vor Gericht erscheinen. Das französische TV-Team hatte nach eigenen Angaben sieben Stunden in einer Zelle verbracht, ehe es auf Kaution freigelassen wurde. Journalisten- und Bürgerrechtsverbände hatten gegen die Festnahmen protestiert. Die Vorwürfe gegen zwei der drei festgenommenen Demonstranten wurden aufrechterhalten.

Die australischen Behörden hatten im Juni endgültig grünes Licht für das umstrittene Kohlebergwerk gegeben. Das Milliardenprojekt des indischen Industriekonzerns Adani wird von Umweltschützern seit Jahren heftig bekämpft, weil es in der Nähe des weltgrößten Korallenriffs Great Barrier Reef entstehen soll.