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dpa

Zeitungen erreichen täglich 38 Millionen Leser

Tageszeitungen erreichen in Deutschland täglich mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Insgesamt verliert die Printbranche aber erneut Leser. Einige Titel gewinnen gegen den Trend an Reichweite.

Frankfurt/Main (dpa) − Die Zahl der Zeitungsleser in Deutschland ist weiter gesunken. Nach der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse (MA) greifen bundesweit 38,1 Millionen Menschen zur gedruckten Tageszeitung. Das sind im Vergleich zur vorangegangenen Untersuchung im vorigen Juli 1,2 Millionen weniger. Nach der Erhebung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) erreichen die Blätter aktuell 53,9 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre (MA 2018: 55,8 Prozent).

Gegen den Trend haben überregionale Abozeitungen an Reichweite hinzugewonnen. Die „Süddeutsche Zeitung“ nehmen danach 1,28 Millionen Leser täglich zur Hand (plus 30 000). Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ legte um 70 000 auf 830 000 Leser zu, die „Welt“ um 40 000 auf 700 000. Mit deutlichem Abstand meist gelesene Zeitung bleibt die „Bild“ trotz erneuter Verluste. Das Boulevardblatt wird täglich von 8,63 Millionen Menschen gelesen (MA 2018: 9,42 Millionen).

Die regionalen Tageszeitungen kommen insgesamt auf 30,9 Millionen Leser täglich (minus 800 000). Trotz des Reichweitenverlustes über alle Blätter hinweg haben einzelne regionale Titel Leser hinzugewonnen. Für die repräsentative Untersuchung wurden knapp 130 000 Menschen (ab 14 Jahre) nach ihrer Nutzung von gedruckten Tageszeitungen befragt. Nicht berücksichtigt sind in der Erhebung E-Paper-Ausgaben und andere digitale Angebote.

Rückläufig sind auch die Reichweiten der Zeitschriften, die bundesweit 57,5 Millionen Leser erreichen. Das entspricht 81,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre. In der vorangegangen Zeitschriften-MA im Januar dieses Jahres waren es noch rund 60 Millionen Leser (85,1 Prozent) gewesen.

Starke Gewinne erzielten seit Jahresbeginn sonntags erscheinende Wochenzeitungen. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ legte um 140 000 auf 830 000 Leser hinzu. Die „Welt am Sonntag“ steigerte ihre Reichweite um 120 000 auf 990 000 Leser. Verluste gab es dagegen für die „Bild am Sonntag“ mit aktuell 7,17 Millionen Lesern (minus 360 000) und auch für die donnerstags erscheinende „Zeit“ mit 1,82 Millionen Lesern (minus 50 000).

Die Wochenmagazine büßten ebenfalls an Reichweite an. Auf jeweils 5,29 Millionen Leser kommen „Der Spiegel“ (minus 350 000) und „Stern“ (minus 460 000), den „Focus“ lesen 3,63 Millionen Menschen, ein Rückgang um 270 000. Zu den Gewinnern zählen vor allem Titel aus den Segmenten Lifestyle für Frauen sowie zahlreiche Zeitschriften, die sich den Themen Essen und Wohnen widmen. Verluste gab es für einen Großteil der Programm-Zeitschriften, Ratgebermagazine für Eltern und Titel aus den Segmenten Wirtschaft und Geldanlage.

Die agma, ein Zusammenschluss von mehr als 200 Unternehmen der Medien- und Werbewirtschaft, ermittelt mehrmals im Jahr die Reichweiten von Presse und Hörfunk in Deutschland.